Test findet schädliche Stoffe in Migros- und Aldi-Tampons
Acht verschiedene Tampon-Marken wurden in einem Test untersucht. In mehreren Modellen wurden Stoffe gefunden, die die Fruchtbarkeit schädigen können.

Das Wichtigste in Kürze
- Acht Tampon-Marken sind getestet worden.
- Testsieger sind «Pro Comfort» von o.b. und «Siempre» von Lidl.
- In mehreren Produkten wurden Schadstoffe gefunden.
Wenn man bedenkt, dass eine Frau im Durchschnitt 9400 Tampons in ihrem Leben benutzt, ist Qualität entscheidend.
Ein kürzlich durchgeführter Test des Konsumentenmagazins «K-Tipp» hat acht verschiedene Tampon-Marken für normal starke Perioden unter die Lupe genommen.
Die Untersuchung wurde von zwei spezialisierten Labors durchgeführt.
Die Testsieger
Die Ergebnisse: Das Produkt «Pro Comfort» von o.b., das pro Stück 9 Rappen kostet, ging als Testsieger hervor. Es erhielt die Note «sehr gut».
Eine ebenso gute, aber deutlich günstigere Alternative sind die Lidl-Tampons «Siempre», die 3 Rappen pro Stück kosten.
In einem Praxistest zeigten sich die Tampons von o.b. und Migros als besonders saugfähig: Sie konnten fast 11 Gramm Flüssigkeit aufnehmen.
Am wenigsten saugfähig waren hingegen die Tampons von Tampax: Sie begannen bereits zu tropfen, nachdem sie weniger als 7 Gramm Flüssigkeit aufgenommen hatten.
Schaden für Fruchtbarkeit und ungeborenes Kind
In den Produkten «Molfina» von Migros und «Satessa» von Aldi wurden bedenkliche Stoffe gefunden. Beide enthielten den Weichmacher DEHP, der das Hormonsystem stören und somit die Fruchtbarkeit und das ungeborene Kind gefährden kann.
Schädliche Stoffe sind in Tampons besonders problematisch. Denn aufgrund der dünnen, feuchten und stark durchbluteten Schleimhaut der Vagina können die Stoffe schnell in den Blutkreislauf gelangen.
Die Migros äusserte sich besorgt über den Nachweis von DEHP in ihren «Molfina»-Tampons. Es sei für sie unerklärlich und sie werde weitere Untersuchungen durchführen.
Aldi hingegen vermutete, dass es sich um Rückstände von «Abriebpartikeln oder Staub» handeln könnte. Aldi prüft nun Massnahmen zur «weiteren Optimierung».
Bio-Tampons enthalten Glyphosat-Abbauprodukt
Die Bio-Tampons von Natracare schnitten insgesamt am schlechtesten ab.
In ihnen wurde die Substanz Ampa gefunden, ein Abbauprodukt des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Ampa kann die Zell-DNA von Tieren und Menschen schädigen.
Natracare betonte gegenüber K-Tipp, dass ihre Tampons aus 100 Prozent Bio-Baumwolle hergestellt werden. Die nachgewiesene Substanz Ampa könne ein Nebenprodukt des Bleichverfahrens mit Wasserstoffperoxid sein oder aus dem Leitungswasser stammen.
Laut Natracare gibt es bei der Verwendung ihrer Tampons «keine bekannten Gesundheitsrisiken».