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Migros: Teenies halten Mitarbeiter auf Trab

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Eine Kundin beobachtet, wie eine Mitarbeiterin einen Teenie zurück in die Migros pfeift. Junge und Bahnhofs-Kunden sorgen im Detailhandel öfter für Ärger.

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Eine Kundin hat in dieser Filiale der Migros beobachtet, wie ein Teenie aus dem Geschäft rannte und zurückgepfiffen wurde. - Migros

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Kundin beobachtet, wie ein Teenie aus der Migros rennt und zurückgepfiffen wird.
  • Passiert ist zwar nichts – aber Teenager sorgen in Läden immer wieder für Unruhe.
  • Und: Eine Umfrage zeigt, dass junge Menschen am häufigsten klauen.

Kundin Susanne Ziegler* erledigt im Bahnhof Bern ein paar Einkäufe in der Migros. Sie bezahlt die Artikel am Selfcheckout – als sie plötzlich sieht, wie eine Mitarbeiterin zur Tür eilt.

«Sie pfiff eine Teenagerin zurück, die mit mehreren anderen zirka 13-Jährigen unterwegs war», beobachtet Ziegler.

Ärgern dich Teenie-Gruppen beim Shoppen in der Stadt?

Doch das Meitli will nichts wissen und diskutiert mit der Mitarbeiterin. Erst, nachdem sie die Jugendliche mehrmals darum gebeten hat, zurückzukommen, tut sie das auch.

«Sie brachte sie zu den bedienten Kassen, wo sie noch einmal miteinander diskutierten. Kurze Zeit später liess sie die Jugendliche wieder laufen.»

«Habe gar nichts gemacht»

Dann geht die Mitarbeiterin zurück zum Selfcheckout. «Dort bot ihr ein anderer Mitarbeiter an, Securitys zu rufen, aber sie meinte, es habe sich erledigt.»

Draussen vor der Filiale hört die Kundin dann, wie sich die Teenies aufregen. «Ich habe gar nichts gemacht», beteuert das Meitli, das zurückgepfiffen wurde.

Tatsächlich ein Missverständnis? Die Vermutung liegt nahe.

Denn: «Dieser Fall ist der Migros nicht bekannt», lässt die Detailhändlerin auf Anfrage verlauten.

Hätte es sich tatsächlich um einen Diebstahlversuch gehandelt, dann wäre das wohl festgehalten worden.

«Die Mitarbeiterin hat sicher einen Verdacht geschöpft, weil das Meitli so schnell aus dem Laden rannte», glaubt Kundin Ziegler.

Junge klauen öfter bei Migros und Coop

Ein Insider verrät Nau.ch: «Dass Jugendliche aus der Filiale rennen oder es in irgendeiner Form Unruhen gibt, kommt häufig vor, gerade im Bahnhof.»

Tatsächlich halten Teenies die Mitarbeiter der Schweizer Detailhändler auf Trab. Und das nicht nur durchs Rausrennen.

Hast du schon einmal einen Ladendiebstahl beobachtet?

Eine repräsentative Umfrage von der Plattform «Moneyland» zeigte 2024, dass besonders die jüngsten Befragten zu Diebstählen neigen.

Migros
Junge Menschen klauen laut einer Umfrage öfter bei Migros und Coop als ältere. - Moneyland

Bei den 18- bis 25-Jährigen gaben 30 Prozent an, in der Migros gestohlen zu haben, bei Coop sogar 35 Prozent.

Zum Vergleich: Von den 26- bis 49-Jährigen waren es je 28 Prozent. Bei den 50- bis 74-Jährigen haben 13 Prozent in der Migros gestohlen und 12 bei Coop.

Moneyland-Geschäftsführer Benjamin Manz erklärte: «Bei den Jungen liegt die Hemmschwelle zum Diebstahl besonders tief.»

Wie viele Diebstähle konkret in der Migros durch Jugendliche erfolgen, dazu veröffentlicht der orange Riese keine Zahlen.

Und wie sieht es bei anderen Detailhändlern aus?

Bahnhof-Kunden sorgen öfter für «Auffälligkeiten»

Lidl-Sprecher Sandro Kissayi erklärt: «Wir haben keine Hinweise darauf, dass sich Jugendliche in unseren Filialen häufiger oder auffallend negativ verhalten.»

Es komme aber immer wieder mal vor, dass es in einer Filiale etwas lebhafter zugehe.

Und: Wie der Insider aus der Migros stellt Lidl fest, dass es in Filialen in Bahnhofsnähe «tendenziell öfter zu Auffälligkeiten» kommt. «Das ist allgemein bekannt.»

Hattest du beim Einkaufen schon mal eine Begegnung mit einem renitenten Kunden?

Das erklärt Kissayi so: «Die Kundenfrequenz ist höher und die Umgebung anonymer.»

Nau.ch berichtete in der Vergangenheit beispielsweise über einen renitenten Lidl-Kunden am Bahnhof Bern, der eine Glastür zertrümmerte.

Lidl
Die zertrümmerte Glastür bei der Lidl-Filiale am Bahnhof Bern. - Nau.ch

Auch Coop stellt fest: «Bahnhöfe sind hochfrequentierte Orte mit generell vielen Menschen. Zu stark frequentierten Zeiten kann es gelegentlich hektischer werden als in den gewohnten Verkaufsstellen.»

Aldi beteuert auf Anfrage, keine Unruhen durch Teenies oder in Bahnhofsnähe festzustellen. «Sollte es in Einzelfällen zu solchen Situationen kommen, reagiert unser Filialpersonal entsprechend.»

*Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #3879 (nicht angemeldet)

Gut, hatte die Kundin ein Händy zur Hand, damit sie dieses Vorkommnis sogleich auf Social Media posten konnte. Früher nannte man dies Blockwartmentalität...

User #1391 (nicht angemeldet)

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