Mord im Drogenmilieu vor dem Luzerner Kriminalgericht
Die Staatsanwaltschaft fordert für einen 39-jährigen Serben wegen Mordes 18 Jahre Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 39-jähriger Serbe steht in Luzern vor Gericht.
- Die Staatsanwaltschaft fordert 18 Jahre Gefängnis.
- Der Mann hatte 2011 einen Nigerianer angeschossen und erschickt.
Das Luzerner Kriminalgericht muss heute über einen Beschuldigten urteilen, der acht Mal auf sein Opfer geschossen und es anschliessend erstickt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-jährigen Serben Mord vor und fordert eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren.
Blutige Tat
Die Tat im Drogenmilieu erinnert an einen billigen Film. Das Opfer, ein Kokainhändler aus Nigeria, schlief 2011 in einer Novembernacht an seinem Wohnort in Emmenbrücke auf dem Sofa, als es vom Beschuldigten geweckt wurde. Als der Schlafende nicht sofort aufgestanden sei, habe der Beschuldigte ihm den Lauf eines Revolvers in den Mund gehalten und kurz darauf abgedrückt, schreibt die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift.
Zur Überraschung des Beschuldigten sei das Opfer nicht tot gewesen, sondern habe sich Blut spuckend aufgesetzt, heisst es in der Anklageschrift. Der Beschuldigte habe darauf sieben weitere Male auf den Verletzten geschossen und ihm schliesslich ein Kissen ins Gesicht gedrückt, bis er kein Lebenszeichen mehr gegeben habe.
Opfer wohnte bei der Freundin des Täters
Das Opfer wohnte in der Wohnung der Freundin des Beschuldigten, einer kokainabhängigen Prostituierten. Das Paar hatte in der Darstellung der Staatsanwaltschaft entschieden, den Kokainhändler aus der Wohnung zu entfernen, weil die Frau von den Drogen wegkommen wollte.
Der Beschuldigte liess am Tatort seine Jacke und seinen Ausweis zurück. Die Waffe entsorgte er an seinem Wohnort in der Ostschweiz in einem Schacht, wo sie aber nur Stunden später zufällig bei einer Kanalreinigung gefunden wurde. Das Paar wurde noch am Tag nach der Tat festgenommen.