Moutier führt Schweigemarsch der Autonomisten durch
Die Befürworter eines Kantonswechsels des Städtchens Moutier zum Kanton Jura wollen am Freitagabend schweigend mit Fackeln durch die Stadt ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitagabend organisiert Moutier einen Marsch durch die Stadt.
- Die Befürworter zum Kantonswechsel wollen so protestieren.
- Mehrere hundert Teilnehmer werden erwartet.
Moutier und die Befürworter für den Kantonswechsel zum Jura wollem mit dem Marsch heute Freitagabend für die Demokratie einstehen, die sie durch ein Urteil der Regierungsstatthalterin verletzt sehen.
Vor vier Tagen hat Regierungsstatthalterin Stéphanie Niederhauser die am 18. Juni 2017 durchgeführte Abstimmung über einen Kantonswechsel Moutiers für ungültig erklärt. Das Abstimmungsresultat fiel damals mit 137 Stimmen Unterschied denkbar knapp zugunsten eines Wechsels vom Kanton Bern zum Kanton Jura aus. Die projurassischen Autonomisten feierten den Tag als historisch.
Ganz anders die Berntreuen. Sie legten diverse Beschwerden gegen die Abstimmung ein, unter anderem wegen vermuteter Mauscheleien bei den Wählerlisten.
Auf die Annullierung der Abstimmung durch die erste Beschwerdeinstanz reagierten die Autonomisten vor vier Tagen konsterniert.
Mehrere hundert Teilnehmer erwartet
Am Freitagabend werden mehrere hundert Personen zur Kundgebung erwartet. Sie sei ein Appell an die Demokratie, sagte der Sprecher des Komitees «Moutier, ville jurassienne», Valentin Zuber, auf Anfrage von Keystone-sda. Die Kundgebungsteilnehmer sollen mit einem roten Klebstreifen auf dem Mund erscheinen. «Dieses Bild hat am Montag in den Sozialen Medien gut funktioniert», führte Zuber aus. Es zeige, dass mit dem Urteil die Demokratie nicht respektiert worden sei.
Die Kundgebung beginnt um 19.15 beim Bahnhof Moutier. Der Kundgebungszug bewegt sich anschliessend zum Rathaus. Geplant sind auch Ansprachen.