MWST Schummel bei AliExpress, Wish und Co.
Seit Anfang Jahr müssen ausländische Hersteller die MWST bei Online-Bestellungen auch bei Kleinstmengen zahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Anfang Jahr müssen ausländische Hersteller bei Online-Bestellungen die Mehrwertsteuer
- AliExpress, Wish und Co. umgehen dieses Gesetz aber geschickt.
Seit Anfang Jahr müssen ausländische Hersteller bei Online-Bestellungen die Mehrwertsteuer in der Schweiz bezahlen – auch bei Kleinstmengen. Zuvor galt diese Steuer erst ab einem Betrag von 200 Franken. Dieses Gesetz sollte für gleich lange Spiesse bei ausländischen und heimischen Herstellern sorgen.
MWST wird geschickt umgangen
AliExpress, Wish und Co. umgehen die Steuer aber mit einem Trick, wie eine Recherche von «Blick» zeigt. Das Gesetz gilt nämlich nur für Unternehmen, die jährlich mehr als 100'000 Franken Umsatz machen. Dies tun weder Wish noch AliExpress, über ihre Plattformen vertreiben viele kleine Hersteller ihre Produkte.
Sie gelten also nicht als «steuerpflichtige Versandshändler». Und das, obwohl sie für geschätzt 80 bis 90 Prozent aller Kleinpäckli verantwortlich sind, die in Schweizer Haushalten landen.
Auf der, von der Steuerverwaltung veröffentlichten Liste, ist kein einziger Hersteller aus Asien. Laut dem «Blick» entgehen der Schweiz so jährlich rund 50 Millionen Franken Mehrwertsteuern.
Waren bewusst falsch deklariert
Weiter haben Testkäufe von «Blick» ergben, dass auf Lieferungen nur 20 bis 50 Prozent des Preises vermerkt werden. Der Warenwert wird also bewusst falsch deklariert.