Nach 43 Jahren: Stadt Zürich lässt Imbiss Riviera dichtmachen
Der Imbiss Riviera am Utoquai hat mit seinem über 40-jährigen Bestehen einen Kultstatus erlangt. Doch nun soll er schliessen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der alteingesessene Imbiss Riviera am Zürcher Utoquai soll weichen.
- Laut dem Stadtrat passt er nicht in das «Leitbild Seebecken».
- Die Eigentümer-Familie hat dafür kaum Verständnis. Sie sind schon seit 43 Jahren dort.
Der Imbiss Riviera der Familie Prati hat seit 1982 seinen Sitz am Utoquai in Zürich.
Auf eine Anfrage des FDP-Gemeinderats Flurin Capaul und des SP-Gemeinderats Ivo Bieri informiert der Stadtrat jedoch: Nach Ende 2025 wird es keine Vertragsverlängerung der Stadt mehr mit dem Imbiss geben. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».
Imbiss Riviera: Langer Überlebenskampf
Schon 2010 hiess es vonseiten der Stadt, dass der Imbiss weichen müsse: Er würde nicht in das «Leitbild Seebecken» passen. Mithilfe einer Petition etwa konnte die Familie jedoch immer wieder eine erneute Bewilligung erlangen.
Nun soll jedoch Schluss sein – die rechtliche Grundlage für eine weitere Fortführung sei nicht gegeben. Die Familie bräuchte gleich mehrere Bewilligungen, darunter eine wasserschutz- und gewässerschutzrechtliche Ausnahmebewilligung.
Hinzu kommt, dass ein Um- oder Ersatzbau laut der Stadt nicht «zonenkonform» und somit nicht bewilligungsfähig wäre.

Weiterhin wünsche man sich am Utoquai vonseiten der Stadt ein gastronomisches Angebot, jedoch «in Form von ‹fliegenden Händlern›». Diese sollen das bestehende Angebot in der Umgebung ergänzen.
Umbau gewollt – aber untersagt
Gesualda Prati steht dem Entscheid verständnislos gegenüber. Sie sagt gegenüber dem «Tages-Anzeiger»: «Wir sind seit fast 43 Jahren auf dem Platz und sollen plötzlich nicht mehr zum Seebecken, zum Leitbild passen? Wir wollen seit zehn Jahren umbauen, dürfen aber nicht?»
Der Familienvater Gaetano Prati betont die Zufriedenheit der Gäste, die gute Ausstattung, die frische Zubereitung und fragt sich: «Was ist falsch?»
Der 80-jährige Analphabet hat den Imbiss vor Jahrzehnten aus einer heruntergekommenen Holzbaracke heraus aufgebaut und hoch gewirtschaftet.

Auch Flurin Capaul kann die Entscheidung des Stadtrats nicht nachvollziehen. 40 Jahre würde man anständig Steuern zahlen und alle Bewilligungen einholen, nur um dann so behandelt zu werden.
Der FDP-Gemeinderat wolle prüfen, ob der Imbiss mit politischem Vorgehen zu retten sei. Die Familie Prati will derweil kämpfen und wie früher eine Petition lancieren. Unterschreiben sollen die Menschen vor Ort.