Angst

Nach Brandserie geht in Merenschwand AG die Angst um

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Oberes Freiamt,

Nach der Brandserie in Merenschwand AG wurde für einen 37-Jährigen U-Haft beantragt. Trotzdem geht im 3700-Seelen-Dorf immer noch die Angst vor Feuer um.

Nach einem Vollbrand einer Holzscheune in Merenschwand AG ist nicht mehr viel zu retten. - Kapo Aargau

Das Wichtigste in Kürze

  • In Merenschwand AG wurden innerhalb einer Woche vier Brände gelegt.
  • Ein 37-jähriger Mann aus der Region steht im Fokus der Ermittlungen.
  • Die Einwohner fürchten sich vor neuen Bränden. Vor allem jene, die in alten Häusern leben.

Es ist eine Ausnahmesituation für die Bewohner von Merenschwand AG. Seit dem 1. Dezember sind im 3700-Seelen-Dorf Feuerteufel am Werk: Sie legten vier Brände innerhalb einer Woche. In allen Fällen geht die Aargauer Kantonspolizei von Brandstiftung aus.

Seit Sonntag ist nun ein 37-jähriger Mann aus der Region im Fokus der Ermittlungen. Für ihn wurde Untersuchungshaft beantragt. Sicher fühlen sich die Einwohner trotzdem nicht. «Die Leute haben Angst», sagt Feuerwehrkommandant Patrick Fischer.

Vor allem jene Einwohner, die in alten und somit leicht brennbaren Holzhäusern leben, sei es gar nicht mehr wohl, erzählt der 42-Jährige. Sie seien deshalb stets auf der Hut. «Viele stehen die ganze Zeit am Fenster und beobachten die Umgebung.»

Merenschwand sucht Merenschwand Feuerteufel
Anfang Dezember stand in Merenschwand AG eine Sitzbank in Flammen. - Kantonspolizei Aargau

Patrick Fischer und seine 89-köpfige Feuerwehrtruppe - 30 Prozent davon sind Frauen - sind gefordert. «Wir stehen immer noch in erhöhter Alarmbereitschaft», sagt er.

Feuerwehrkommandant Patrick Fischer. - Screenshot SRF

Alle Einsätze fanden nachts statt. Für die Milizfeuerwehr eine Herausforderung bei mehreren Bränden innerhalb einer Woche. «Denn am Tag nach dem Einsatz müssen alle wieder arbeiten gehen», erklärt der Bauer. Das ganze Team sei entsprechend müde. «Die Stimmung in der Mannschaft ist aber trotzdem sehr gut», so Patrick Fischer.

Hoher Sachschaden

Der letzte Brand hatte sich am Freitagabend ereignet. Eine Garage und ein Keller eines Einfamilienhauses wurden in Brand gesteckt. Kurze Zeit später verhaftete die Polizei zehn Personen. Jedoch nur für den 37-Jährigen wurde Untersuchungshaft beantragt.

Der Sachschaden, der durch die Brände entstanden ist, ist mehrere Hunderttausend Franken hoch. Verletzt wurde niemand.

Ein Raub der Flammen: Bereits im August wurde die Waldhütte in Merenschwand AG vorsätzlich angezündet.
Ein Raub der Flammen: Bereits im August wurde die Waldhütte in Merenschwand AG vorsätzlich angezündet. - sda - Handout Kantonspolizei August

Für Merenschwand ist es die zweite Brandserie innerhalb eines Jahres. Bereits im Sommer hatte es im Aargauer Dorf mehrmals gebrannt. Ein 22-jähriger Mann und eine 17-jährige Frau waren geständig.

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