Erdbeben

Nach Erdbeben: Rotes Kreuz lehnt Kleiderspenden für Syrien ab

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Eine Syrerin in der Schweiz will ihre Landsleute nach den heftigen Erdbeben unterstützen. Sie sammelt Säcke voller Kleider. Doch spenden kann sie diese nicht.

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Diese Spenden wollte eine junge Syrerin in der Schweiz dem Roten Kreuz übergeben. Doch das Hilfswerk lehnte ab. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rote Kreuz lehnt Kleider und andere Waren als Spenden an Syrien ab.
  • Im Land herrscht ein Bürgerkrieg, die Grenzen sind geschlossen.
  • Doch auch in die Türkei kann man über das Rote Kreuz nur Geld schicken.

Die Zürcher Syrerin Sherin Hassan will nach den schweren Erdbeben ihrem Heimatland helfen. Sie sammelt Säcke voller Kleider für die Erdbebenopfer. Doch als sie die Spenden dem Roten Kreuz geben will, lehnt das Hilfswerk ab.

Kleiderspenden nehme man nicht entgegen – Hassans Enttäuschung ist gross: «Ich kann nur mit diesen Sachen helfen», sagt sie gegenüber «Schweiz Aktuell».

Das Rote Kreuz bestätigt dies auf Anfrage von Nau.ch: «Ja, wir nehmen nur Geldspenden an», sagt Sprecherin Isabel Rutschmann.

Das begründet die Organisation so: «Sachspenden müssten sortiert, gereinigt und transportiert werden, was unsere Hilfe verzögern würde.» Auch Nahrungsmittel könne man nicht spenden.

«Die Geldspenden werden für das eingesetzt, was die betroffenen Menschen im Erdbebengebiet am meisten brauchen.»

Grenzen nach Syrien sind zu

Heisst: Auch in die Türkei können über das Rote Kreuz keine Gegenstände gebracht werden. In Syrien ist die Situation aber eine ganz andere. Die Grenzen sind zu, im Land wütet noch immer ein Bürgerkrieg.

Ashti Amir, Präsident des Hilfswerk SyriAid, sagt gegenüber SRF: «Es geht nicht nur darum, Sachen zu sammeln. Sondern auch um die Frage, wie wir sie hinbringen.» Das sei schwierig.

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Ein Schweizer Retter steht nach den Erdbeben in der Türkei im Einsatz. - Keystone

Deshalb rufen die Helfer dazu auf, Geld zu schicken. Das tut auch das Schweizerische Korps für Humanitäre Hilfe SKH: Es unterstützt die Erdbebenopfer in Syrien via das Rote Kreuz mit einer Million Franken.

Zudem werde zur Lagebeurteilung und für erste Nothilfe-Massnahmen ein Team nach Aleppo geschickt. Das sagt der stellvertretende SKH-Leiter Silvio Flückiger.

Über 3000 Tote nach Erdbeben in Syrien

In Syrien sind bei dem Erdbeben Stand Donnerstagmorgen 3162 Menschen ums Leben gekommen. Noch immer werden viele Menschen vermisst.

Haben Sie für die Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei gespendet?

Das Beben mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte am frühen Montagmorgen das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.

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