Nestlé entwickelt Technologie zur Fettreduktion von Milchprodukten
Nestlé hat eine neue Technologie erfunden, um den Fettgehalt von Milchpulver um 60 Prozent zu reduzieren. Der Schlüssel zu dieser «bahnbrechenden Innovation» sei die kontrollierte Aggregation von Milchproteinen, um die Grösse und Textur von Milchfett durch Proteine nachzuahmen. Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Diese Fettreduktion führe zu einem niedrigeren Kaloriengehalt im Vergleich zu Vollmilch, ohne dass Kompromisse bei Geschmack und Konsistenz eingegangen werden müssten, heisst es. Laut Nestlé ist sogar das Gegenteil der Fall. «Unsere neue Milch ist cremiger und wird von den Konsumenten bevorzugt», wird die Leiterin von Nestlés Forschungsabteilung im Ernährungsbereich, Isabelle Bureau-Franz, in der Mitteilung zitiert.
Ein wichtiger Meilenstein für gesündere Produkte
Nestlés Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat die Technologie patentiert und setzt sie den Angaben zufolge als Erstes bei seinem Milchpulver für Erwachsene der Marke Ninho in Brasilien ein. Die Technologie sei «ein wichtiger Meilenstein» in Nestlés Bemühungen, gesündere Optionen seiner Produkte anzubieten. Nestlé ist darum in der Erforschung von Methoden aktiv, gesündere Lebensmittel herzustellen.
So hat die Firma beispielsweise auch eine Technologie entwickelt, um den Milchzuckergehalt – also die Laktose – von Milchpulver zu reduzieren. Zu den neueren Erfindungen gehört auch eine Mikrobelüftungstechnologie. Dies, um die Cremigkeit von Schokolade oder Glace zu erhöhen, ohne dem Produkt Fett oder andere Stoffe hinzuzufügen.
Zuckerreduktion: Ein kontroverses Thema
Das Unternehmen steht jedoch auch immer wieder in der Kritik wegen ungesunder Produkte. Zuletzt etwa sorgte ein Test für Schlagzeilen, bei dem die Organisationen Public Eye und Ibfan verschiedene Babynahrungsprodukte derselben Marke oder vergleichbarer Marken von Nestlé auf ihren Zuckergehalt hin untersucht haben.
Die Organisationen kamen dabei zum Schluss, dass Nestlé seinen Babynahrungsprodukten insbesondere in ärmeren Regionen eher Zucker zusetzt als in reicheren Ländern wie der Schweiz. Das Unternehmen wehrte sich jedoch und gab an, den Zuckergehalt in vielen Produkten bereits reduziert zu haben oder derzeit zu reduzieren. Ausserdem seien fast überall auch zuckerfreie Varianten erhältlich.