Nestlé soll in Frankreich illegal Abfall entsorgt haben
Im Mai steht der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé in Frankreich vor Gericht. Es geht um die illegale Entsorgung von Abfall.
Das Wichtigste in Kürze
- Nestlé soll in Frankreich mehrere Jahre lang illegal Abfall entsorgt haben.
- Im Mai steht der Schweizer Lebensmittelkonzern deswegen vor Gericht.
- Die Mülldeponien sollen das Grundwasser mit Mikroplastik belastet haben.
Ende Mai muss sich der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé in Frankreich einem Gerichtsprozess stellen.
Dem Konzern wird vorgeworfen, mehrere Jahre lang Hunderttausende Kubikmeter Abfall unrechtmässig entsorgt zu haben. Damit soll der Konzern die Flora und Fauna massiv bedroht haben.
Wie Swissinfo unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet, kommt die Anklageschrift von der Organisation Anti-Corruption (AC). Die illegalen Entsorgungen sollen gemäss der Schrift zwischen 2021 und 2024 stattgefunden haben.
Mehr als 750'000 Kubikmeter Abfall habe der Konzern in dieser Zeit illegal entsorgt, so der Vorwurf. Mit dieser Menge könnte man 300 olympische Schwimmbecken füllen.
Laut der Anklage sind mehrere Deponien an unterschiedlichen Orten in den französischen Vogesen betroffen. Nestlé soll dort Pet-Flaschen, Glas, Polymere, aber auch Autowracks und Sperrmüll entsorgt haben.
Mülldeponien von Nestlé sollen Grundwasser mit Mikroplastik belastet haben
Gemäss der AC belastete der Lebensmittelkonzern mit den illegalen Mülldeponien das Grundwasser stark mit Mikroplastik.
Die Konzentrationen seien so hoch gewesen, dass sie aquatisches Leben unmöglich machen würden. Und schädlich für Gesundheit, Flora und Fauna seien.
Weiter schreibt die AC in der Anklageschrift, die Deponien seien eine «schwere Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung».
Nestlé will von illegalen Mülldeponien nichts wissen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP streitet der Konzern die Vorwürfe ab.
Momentan untersuche man Mülldeponien, die an Standorten in Betrieb waren, bevor man im Besitz des entsprechenden Geländes war. Nestlé Waters habe die Mehrzahl der Standorte bereits saniert.