Nestlé: Perrier-Produktion in Frankreich vor dem Aus?
Nestlé Waters erwägt die Einstellung der Perrier-Produktion in Frankreich aufgrund von Qualitätsproblemen und behördlichem Druck.
Nestlé Waters steht in Frankreich unter Druck. Die Mineralwassertochter des Schweizer Konzerns könnte die Perrier-Produktion einstellen.
Grund dafür sind Qualitätsprobleme und behördliche Massnahmen.
Was ist los bei der Nestlé Perrier-Produktion in Frankreich?
«Le Monde» und Radio France berichten, dass Nestlé sein Mineralwasser-Label in Vergèze verlieren könnte. Dies geschah nach einer Inspektion der Abfüllanlage im Mai.
Die Behörden empfehlen Nestlé, eine alternative Nutzung der Wasserentnahmen zu prüfen. Nestlé Waters betont, es handle sich um einen vorläufigen Bericht.
Die Empfehlung zur Produktionseinstellung sei nicht endgültig. Das Unternehmen wartet auf die Erneuerung seiner Betriebsgenehmigung.
Illegale Reinigungsmethoden
Der Fall reiht sich in eine Serie von Enthüllungen ein. Laut «SR» haben Wasserfirmen in Frankreich, darunter Nestlé Waters, jahrelang verbotene Praktiken angewandt.
Sie reinigten teilweise mit Fäkalien kontaminiertes Wasser mit illegalen Methoden. «Foodwatch» berichtet, Nestlé habe diese Methoden möglicherweise seit den 1990er Jahren eingesetzt.
Der Betrug soll sich in den letzten 15 Jahren auf drei Milliarden Euro belaufen. Die Organisation fordert rechtliche Konsequenzen.
EU hat bereits Auge auf Nestlé
Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung eingeleitet. Ihr Prüfbericht soll am 24. Juli veröffentlicht werden.
«Foodwatch» kritisiert das französische Kontrollsystem als ungeeignet, betrügerische Praktiken aufzudecken.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die Zukunft der Netslé-Marke Perrier und ihrer Produktionsstätte ist ungewiss. Rund 1000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.
Die Entscheidung über die Betriebsgenehmigung wird im ersten Halbjahr 2025 erwartet. An der Börse zeigten sich die Nestlé-Aktien am Dienstag relativ stabil.
Sie schlossen 1,02 Prozent höher bei 75,22 Schweizer Franken, wie «Finanzen.ch» berichtet.
Der Skandal betrifft nicht nur Perrier. Auch andere Marken wie Vittel, Contrex und Hépar sind involviert.