Oberentfelden AG: «Blowjob-Meisterschaft» steht in der Kritik
In Oberentfelden AG soll es am Wochenende zu einer «Blowjob-Meisterschaft» kommen. Doch der Event sorgt für viel Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- In Oberentfelden AG sorgt eine «Blowjob-Meisterschaft» für heftige Kritik.
- Aktivisten und Politiker fordern von der Gemeinde, den «Sauna-Club»-Event zu verbieten.
- Der Veranstalter versteht die Aufregung nicht.
Eines der grössten Bordelle im Mittelland hat einen Wettbewerb angekündigt. Der «Sex-Park» in Oberentfelden AG führt seit 2012 die «legendäre Blowjob-Meisterschaft» durch.
Dadurch versucht das Etablissement der Konkurrenz die Freier abzuluchsen. Am Samstag ist es wieder soweit, der Eintritt kostet 90 Franken.
Das sorgt für Kritik: Die Gemeindeverwaltung hat E-Mails mit der Aufforderung bekommen, die Veranstaltung zu verbieten, schreibt die «Aargauer Zeitung».
«Blas-Meisterschaft» in Oberentfelden
Absender sind Mitglieder des deutschen Netzwerks Ella, welche sich für die Einführung des «nordischen Modells» starkmachen. In Skandinavien sind Bordelle ausser in Dänemark überall verboten. Kriminalisiert werden zudem nicht die Prostituierten, sondern ihre Kunden.
Auch bei Aargauer Politikerinnen kommt der Event nicht gut an. Für Christina Bachmann-Roth, Präsidentin der Mitte-Frauen Schweiz, ist diese Meisterschaft «ein Skandal». «So etwas darf niemals stattfinden, es ist eine öffentliche Demütigung von Frauen», sagt die Lenzburgerin zu Nau.ch.
«Stellen wir uns vor, diese Frauen wären unsere Töchter. Wir würden alles dafür tun, dass sie nicht an diesem Wettbewerb teilnehmen. Lasst uns darum nicht zulassen, dass diese Frauen so gedemütigt werden.» Auch sie fordert den Gemeinderat auf, die Veranstaltung zu verbieten.
Veranstalter versteht Kritik nicht
Beim Veranstalter sorgt die Kritik derweil für Unverständnis. Acht Frauen würden bei dem Wettbewerb mitmachen. «Sie verdienen sich mit ihrer freiwilligen Teilnahme zum normalen Verdienst an diesem Tag etwas dazu», sagt der Betreiber.
Alle Frauen erhielten zudem zum Tagesverdienst obendrauf eine Prämie ausbezahlt. Der Gewinnerin des Wettbewerbs winken neben dem Titel «Miss Blowjob 2022» zudem ein Preisgeld in unbekannter Höhe. Er will betonen, dass die Frauen in einem «geschützten Umfeld» arbeiten würden und die Frauen jeden Kunden auch ablehnen könnten.
Die Gemeinde selbst kann und will nichts unternehmen. Die Oberentfelder schienen sich weder vom «Sex-Park» generell noch von dessen Wettbewerb gestört zu fühlen, sagt Gemeindeammann Markus Bircher. «Bisher ist zumindest keine einzige Beschwerde aus dem Dorf eingetroffen.»