EVP will käuflichen Sex verbieten
Der Kauf von Sex soll unter Strafe gestellt werden, fordert EVP-Präsidentin Marianne Streiff in einem Vorstoss vom Bundesrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EVP will käuflichen Sex unter Strafe stellen.
- Dabei sollen nicht die Prostituierten, sondern die Freier kriminalisiert werden.
- Dieses sogenannte Nordische Modell sei vielversprechend.
Prostitution ohne Zwang gebe es kaum, schreibt die EVP in einer Mitteilung. Mit der Einführung des «Nordischen Modells» soll das ändern: Nicht die Prostituierten, sondern die Freier sollen kriminalisiert werden. Eine entsprechende Motion hat EVP-Präsidentin Marianne Streiff im Nationalrat eingereicht.
Sex-Kaufverbot
80 bis 90 Prozent der Betroffenen würden sofort aus dem Sexgewerbe aussteigen, wenn sie könnten, schreibt die EVP weiter. Ein Sex-Kaufverbot würde deshalb am richtigen Punkt ansetzen. «Es wirkt eindämmend auf Prostitution und Menschenhandel, erschwert den Profiteuren das Geschäft und macht es weniger lukrativ», lässt sich Streiff zitieren.
Gleichzeitig soll die Regierung ein flankierendes Massnahmenpaket vorlegen. Dieses soll unter anderem Hilfsangebote zum Ausstieg aus der Prostitution beinhalten.
Nordisches Modell als Vorbild
Dieses sogenannte Nordische Modell habe seine Wirkung bereits bewiesen. Die Einführung des Sexkaufverbots habe ein wichtiges Umdenken in der Gesellschaft angestossen und bewirkt. Sowohl in Schweden als auch Norwegen stehe die Bevölkerung heute der Prostitution kritisch gegenüber und unterstütze das Verbot.
«Prostitution ist ein Akt bezahlter sexueller Gewalt», so Streiff. In einer gleichberechtigten Gesellschaft sei es nicht zu akzeptieren, dass ein Mensch den Körper eines anderen für Geld kaufe.