Ein am Dienstag publik gemachter Untersuchungsbericht deckt auf, dass der Kapuzinerorden jahrelang von pädophilen Übergriffen weggeschaut hatte. Die Übergriffe wurden im letzten Jahr in einem Buch veröffentlicht.
Happige Vorwürfe gegen Orden und Bistum.
Happige Vorwürfe gegen Orden und Bistum. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie ein in Freiburg vorgestellter Bericht zeigt, schaute der Kapuzinerorden jahrelang bei pädophilen Übergriffen weg.
  • Die Missbräuche wurden vor einem Jahr in einem Buch veröffentlicht.
  • Als Reaktion integrierte der Orden unter anderem Fragen zur Sexualität in die Ausbildung ihrer Kapuziner.
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Im Fall des Kapuzinerpriesters, dessen pädophile Übergriffe vor einem Jahr in einem Buch enthüllt wurden, haben der Orden und die katholische Kirche jahrelang weggeschaut. Das zeigt der am Dienstag präsentierte Untersuchungsbericht.

Wie der ehemalige Freiburger Kantonsrichter Alexandre Papaux in Freiburg vor den Medien sagte, hat die Untersuchung nichts an der Zahl der Opfer geändert. Es geht um 22 Kinder in der Schweiz und zwei in Frankreich.

Jahrelanges Schweigen

Wie der am Dienstag veröffentlichte Bericht nun zeigt, gingen erste Klagen zu Übergriffen des Kapuzinerpriesters in den 1970-er Jahren ein. Die Oberen des Ordens gingen nie auf die Klagen ein – selbst dann als ein Priester 1989 einen verjährten Missbrauch zugab, schalteten sie die Justiz nicht ein.

Sexualfragen in der Kapuziner-Ausbildung

Der heutige Provinzial der Schweizer Kapuziner, Agostino del-Pietro, sagte am Dienstag in Freiburg, ein solcher Fall dürfe sich nie mehr wiederholen. Er bat im Namen seines Ordens um Entschuldigung. Ab sofort würden bei den Kapuzinern Fragen der Sexualität in die Aus- und Weiterbildung integriert.

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