Pädo-Vater wird verwahrt
Serge F. (52) missbrauchte jahrelang seine kleine Tochter. Jetzt muss der ehemalige Experte im AKW Mühleberg theoretisch bis zu seinem Tod in den Knast.
Das Wichtigste in Kürze
- Serge F. missbrauchte sein Töchterchen jahrelang.
- Er dokumentierte seine Taten akribisch.
- Der frühere AKW-Experte wird verwahrt.
Der Fall ist abscheulich: Serge F.* (52) missbrauchte sein Töchterchen sieben Jahre lang. Unfassbar: Das erste Mal war die Kleine gerade mal 12 Tage alt.
In Freiburg fällt heute das Urteil gegen den ehemaligen AKW-Experten. Das Gericht folgt dem Antrag des Staatsanwaltes. Serge F. kassiert die Höchststrafe für sexuellen Handlungen mit Kindern: 15 Jahre Gefängnis.
Das Gericht verordnet zudem eine stationäre Therapie. Mit der «kleinen Verwahrung» kann ein psychisch schwer gestörter Täter bis zu fünf Jahre lang in Haft verbleiben.
Die Massnahme kann alle fünf Jahre verlängert werden. Bei Serge F. besteht ein hohes Rückfallrisiko. Seine Chancen, je wieder frei zu kommen, sind deshalb gering.
«Wir haben selten einen so schweren Fall an diesem Gericht gesehen», sagt der Richter bei der Urteilsverkündung. «Sie habe ihre Tochter als Sex-Sklavin gehalten.»
Es sei schockierend, auf den Videos den leeren Blick des Mädchen beim sexuellen Missbrauch zu sehen. «Was haben Sie nur aus Ihrer Tochter gemacht?», fragt der Richter rhetorisch.
Düstere Prognose für Opfer
Serge F. schneuzt sich und hört mit gesenktem Kopf zu. «Sie haben sich nie bei Ihrer Tochter entschuldigt», sagt der Richter. Die Mutter des Mädchens ahnte jahrelang nichts. «Sie installierten zuhause ein Klima des Psychoterrors», sagt der Richter zum Pädo-Vater.
Das missbrauchte Mädchen ist heute zehn Jahre alt. Es geht in eine Spezialschule und bekommt psychologische Hilfe. Ihre Zukunftsaussichten sind laut Experten düster.
Serge F. muss seiner Tochter 195'000 Fr. Schmerzensgeld zahlen, seiner Frau 26'000 Fr. Aufkommen muss er auch für die Verfahrenskosten von 49'000 Fr. Auch das Honorar der drei Pflichtverteidiger von 95'500 Fr. muss Serge F. bezahlen,
Er dürfte diese Summen begleichen können: Seine Luxus-Villa am Neuenburgersee steht aktuell zum Verkauf.
Missbrauch akribisch dokumentiert
Serge F. hatte den Missbrauch an seiner kleinen Tochter akribisch dokumentiert. In der Villa von Serge F. am Neuenburgersee beschlagnahmte die Polizei 561 Videos und 180 Fotos. In einigen der Sex-Szenen ist auch der Familienhund zu sehen.
Damit nicht genug: Auf dem Computer des AKW-Experten fand die Polizei auch über 600'000 illegale Porno-Dateien. Darauf abgespeichert: Missbrauch von Kindern, Sex mit Tieren oder Gewaltszenen.
Im AKW Mühleberg verhaftet
Auf mehr als tausend elektronischen Dateien sicherte Serge F. auch explizite, härteste Gewaltszenen gegen Menschen. Erst Spezialisten des deutschen Cybercrime Centers in Frankfurt konnten die mehrfach verschlüsselten Dateien knacken.
Serge F. flog auf, weil sein Töchterchen seiner Mutter vom Sex mit dem Vater erzählte. Verhaftet wurde Serge F. im Februar 2019: An seinem Arbeitsplatz im AKW Mühleberg BE.
Ehefrau musste sich als Mädchen verkleiden
Seit letzter Woche stand Serge F. vor Gericht in Freiburg. Von Empathie oder Reue keine Spur. Stattdessen schluchzte und jammerte der Schweizer. Er sei nicht pädophil und sein Töchterchen habe nicht gelitten. «Ich tat ihr nicht weh», behauptete Serge F. eiskalt.
Seit der Geburt seiner Tochter habe er fast keinen Sex mehr mit seiner Frau gehabt. Die Mutter des Opfers ist seit Jahren depressiv und leidet an weiteren Krankheiten. Beim Sex mit Serge F. musste sie sich als kleines Mädchen verkleiden.
*Name geändert