Palliative Care im Spital erhalten hauptsächlich Tumorpatienten
Palliative Care habe 2018 in Schweizer Spitälern rund 5900 Personen erhalten. Etwas mehr als acht von zehn der Behandelten wiesen einen Tumor auf.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz erhielten im Jahr 2018 rund 5900 Patienten Palliative Care.
- Im Schnitt wurde bei acht von zehn Behandelten ein Tumor festgestellt.
- Palliativmedizin wird hauptsächlich bei unheilbar kranken Patienten eingesetzt.
Eine palliativmedizinische Behandlung oder spezialisierte Palliative Care habe 2018 in Schweizer Spitälern rund 5900 Personen erhalten. Bei mehr als acht von zehn dieser Patienten wurde als Hauptdiagnose ein Tumor festgestellt, wie eine BFS-Publikation festhält.
11,8 Prozent der Spital-Verstorbenen erhielten Palliative Care
Unter Palliative Care versteht man die ganzheitliche Betreuung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Palliativbehandlungen werden nicht nur in Spitälern, sondern auch zu Hause, in spezialisierten sozialmedizinischen Institutionen sowie in Alters- und Pflegeheimen durchgeführt.
Die am Montag veröffentliche Auswertung des Bundesamtes für Statistik (BFS) bezieht sich auf Palliative Care in Spitälern. Rund 39 Prozent der 2018 in der Schweiz Verstorbenen starben laut BFS im Spital. 11,8 Prozent von ihnen nahmen eine palliativmedizinische Behandlung oder spezialisierte Palliative Care in Anspruch.
Der Anteil der palliativ versorgten Personen an den im Spital Verstorbenen variiert stark je nach Hauptdiagnose. Gut 29 Prozent der Tumorerkrankten und insbesondere knapp 40 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen wurden vor ihrem Tod palliativ gepflegt. Bei Krankheiten des Kreislaufsystems und der Atmungsorgane betrug dieser Teil lediglich 2,5 Prozent respektive 3,6 Prozent.
Durchschnittliches Sterbealter von Palliative-Care-Patienten liegt bei 71 Jahren
Die häufigsten Hauptdiagnosen sind laut BFS Tumore (ein Drittel), Krankheiten des Kreislaufsystems (23 Prozent) sowie Krankheiten des Atmungssystems (10 Prozent).
Das durchschnittliche Sterbealter der im Spital verstorbenen Personen betrug 2018 bei erfolgter Palliativer Care 71,0 Jahre. Bei nicht erfolgter Palliativer Care betrug es im Schnitt 75,9 Jahre. Das tiefere Sterbealter der palliativ versorgten Personen erklärt sich damit, dass diese meist einen Tumor hatten. Personen mit einer Tumorerkrankung sterben deutlich früher als jene, die an einer Krankheit des Kreislaufsystems oder des Atmungssystems leiden.
Palliativ versorgte Personen, die während des Spitalaufenthalts starben, wurden intensiver und länger stationär betreut als Verstorbenen ohne erfolgte Palliative Care. Erstere kamen in den letzten zwölf Monaten vor ihrem Tod durchschnittlich 3,6 Mal ins Spital. Sie waren im Durchschnitt insgesamt 49 Tage hospitalisiert. Letztere wurden 2,7 Mal ins Spital eingewiesen und verbrachten dort insgesamt 29 Tage.