Parkinson-Krankheit nimmt laut WHO weltweit stark zu
Die Parkinson-Krankheit ist die am stärksten zunehmende neurologische Erkrankung. In der Schweiz leiden 15'000 Personen an der Krankheit.

Das Wichtigste in Kürze
- Parkinson ist die am meisten zunehmende neurologische Krankheit.
- Die Früherkennung der Krankheit ist dabei schwierig.
Momentan leiden über 15'000 Schweizerinnen und Schweizer an Parkinson. Am Sonntag ist Welt-Parkinson-Tag. Zeit, über Früherkennung aufzuklären.
«Schüttellähmung» nannte man früher die Krankheit, weil Zittern ihr hervorstechendstes Merkmal ist. Doch der Tremor «ist nur eines von vielen Symptomen, an denen Parkinson-Patientinnen und -Patienten leiden können.» Dies betont Alain Kaelin, Neurologe und Präsident der Swiss Movement Disorders Society (SMDS), in einer Mitteilung vom Freitag.
Alarmzeichen vor der Erkrankung der Parkinson-Krankheit
Die Parkinson-Krankheit sei «eine missverstandene Erkrankung mit vielen Gesichtern», die unter anderem erheblich aufs Gemüt schlägt. Alarmzeichen, die auftreten, bevor sich die Krankheit motorisch manifestiert, sind beispielsweise: eine Verminderung des Geruchssinns, Tagesschläfrigkeit, Blutdruckabfall im Stehen, Muskelkrämpfe im Nacken- und Schulterbereich. Ob tatsächlich Parkinson vorliegt, können indes nur Fachpersonen klären.

Es sei «ein verstärktes gesellschaftliches Bewusstsein für die Erkrankung wichtig», schreibt die SMDS. Dies, weil das vielfältige Erscheinungsbild die Früherkennung erschwert, und künftig mehr Personen daran erkranken werden. Grund, aus Anlass des weltweiten Aktionstags über die heimtückische Krankheit, deren Auslöser man immer noch nicht kennt, aufzuklären.
Am stärksten zunehmende neurologische Erkrankung
Zu den häufigsten motorischen Symptomen der Parkinson-Krankheit zählen neben einem Tremor eine Bewegungsverlangsamung und eine Gleichgewichtsstörung. Ebenso wie Steifheit, Rücken-und Schulterschmerzen sowie eine reduzierte Mimik (Hypomimie). Bei vielen Parkinson-Patientinnen und -Patienten äussert sich die Erkrankung auch durch nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen und Depressionen.
Parkinson ist gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) die weltweit am stärksten zunehmende neurologische Erkrankung. Grund dafür ist die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Bei der Parkinson-Erkrankung werden unter anderem die Nervenzellen im Gehirn aus aktuell noch ungeklärten Gründen langsam fortschreitend geschädigt. Betroffen sind Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren.
Funktionsstörungen wegen Dopamin-Mangel
Der Dopamin-Mangel führt im Körper zu motorischen und nicht-motorischen Funktionsstörungen. Eine Heilung sei derzeit noch nicht möglich. Die Symptome könnten jedoch gut gelindert werden, wie die SMDS in einer Mitteilung schreibt. Dies mit einer interprofessionellen Behandlung durch Neurologinnen und Neurologen zusammen mit anderen Gesundheitsfachpersonen wie Physiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Pflegefachpersonen.
Die meisten Patientinnen und Patienten könnten bis ins hohe Alter von der bestmöglichen Lebensqualität profitieren. Dies durch das in der Regel sehr langsame Fortschreiten der Parkinson-Erkrankung. «Voraussetzung dafür sind eine rechtzeitige Diagnose, eine individuell angepasste Therapie und gewisse Anpassungen des Lebensstils.»