Hochwasser: Kinder in Stansstad NW «böötlen» durchs Dorf
Die Hochwasserlage in der Schweiz verschärft sich von Tag zu Tag. Die neuesten Entwicklungen finden Sie hier im Ticker!
Das Wichtigste in Kürze
- Die anhaltenden Regenfälle verschärfen die Hochwassersituation rund um die Seen weiter.
- Der Vierwaldstättersee hat am Donnerstag die kritische Pegelgrenze überschritten.
- Alle News gibt es hier im Ticker.
19.53 Uhr: Stansstad im Kanton Nidwalden befindet sich derzeit im Ausnahmezustand. Während Autofahrer kaum vom Fleck kommen und die Feuerwehr Keller auspumpt, nutzen Kinder das Hochwasser zu ihren Gunsten.
Statt auf dem Vierwaldstättersee kommen die Gummiboote und Stand-Up-Paddle nun auf dem Dorfplatz zum Einsatz.
19.05 Uhr: Laut der Kantonspolizei Basel-Stadt musste wegen eines Hangabbruchs die Grenzacherstrasse gesperrt werden. Das Hochwasser hatte das Rheinufer unterspült.
Um eine weitere Erosion zu verhindern, sichern die Behörden das Rheinbord mit Gesteinsblöcken. Die Grenzacherstrasse bleibt bis zum Abschluss der Arbeiten gesperrt. Für motorisierte Fahrzeuge wird dies wohl mehrere Tage sein.
18.12 Uhr: Aus Sicherheitsgründen hat der Westschweizer Energiekonzern Groupe E Neuenburgersee den Strom zwischen Cheyres FR und Cudrefin VD abgestellt. Damit sollen Gefahren im Zusammenhang mit dem Hochwasser vermieden werden.
Die Massnahme werde beibehalten, bis der Pegel des Neuenburgersees wieder sinke, voraussichtlich Samstag oder Sonntag, teilte Groupe E mit.
17.11 Uhr: Die Berner Behörden gehen davon aus, dass die Pegel von Brienzer, Thuner- und Bielersee in der Nacht von Freitag auf Samstag ihren maximalen Stand erreichen.
Der Wasserstand des Bielersees hat bereits an Freitagnachmittag den bisherigen Rekordpegel aus dem Jahr 2007 egalisiert. Der Seespiegel liegt damit bereits 52 Zentimeter über der Hochwassergrenze – und steigt weiter.
Erreicht wurde der Höchststand von 430,88 Zentimetern um 16.20 Uhr.
Ein «grosses Problem» sind für die Einsatzkräfte die Schaulustigen, die Abschrankungen missachten, den Zugang zu den Einsatzgebieten mit Fahrzeugen blockieren und Risiken eingehen.
Die Regionalen Führungsorgane rufen Ausflügler und Ferienreisende dringend auf, sich nicht in die betroffenen Gebiete zu begeben – auch um die bereits beeinträchtigte Infrastruktur nicht noch weiter zu belasten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst.
16.47 Uhr: In der Stadt Thun musste aufgrund des Hochwassers ein Altersheim evakuiert werden. Verständlicherweise schliesst zudem das Strandbad seine Tore.
Die #Hochwasser-Situation in #Thun bleibt angespannt. Der Seepegel steigt, das Wasser ist an einigen Stellen über die Ufer getreten. Ein Altersheim musste evakuiert werden. Das Strandbad ist seit heute Mittag geschlossen. Mehr Infos: https://t.co/OBUAHq1t3r pic.twitter.com/XiVuWNLjBN
— Stadt Thun (@StadtThun) July 16, 2021
16.40 Uhr: Die Kantonspolizei Schwyz hat die Strassen im Dorf Brunnen gesperrt. Ausgenommen sind der ÖV und der Zubringerdienst.
Ab sofort ist das Dorf Brunnen aufgrund des ansteigenden Pegels des Vierwaldstätersees bis auf Weiteres für den Verkehr gesperrt. Ausgenommen sind der Öffentliche Verkehr und der Zubringerdienst. Die Sperrungen rund um den Lauerzersee dauern weiter an.
— Kantonspolizei SZ (@KapoSchwyz) July 16, 2021
Stand: 16.07.2021, 15 Uhr pic.twitter.com/8JuHezW5NT
16.22 Uhr: Aufgrund des hohen Wasserstandes und des vorhandenen Schwemmholzes hat der Freiburger Staatsrat aus Sicherheitsgründen ein Schifffahrtsverbot auf bestimmten Freiburger Seen und auf dem Broye-Kanal angeordnet.
Demnach ist auf dem Murten-, Neuenburger-, Schiffenen- und Greyerzersee sowie auf dem Broye-Kanal die Schifffahrt auf dem gesamten Freiburger Kantonsgebiet verboten. Abgeraten wird vom Schwimmen und Tauchen.
15.07 Uhr: Der Aare-Pegel in Bern steigt weiter an. Unter anderem steht das Marzili unter Wasser. Überall sind Sandsäcke und Hochwasser-Sperren – und auch Schaulustige.
14.00 Uhr: In Bern dürfen die Bären wegen Hochwassergefahr nicht mehr in den Bärenpark. Sie müssen zu ihrem Schutz bis auf Weiteres im Gehege des «alten» Bärengrabens bleiben.
13.00 Uhr: Auch die Aare hat in Bern nun die höchste Gefahrenstufe 5 erreicht. Beim Schönausteg liegt der Durchfluss gemäss den Hydrodaten des Bundes nun bei 561 Kubikmeter pro Sekunde.
12.43 Uhr: Die Lage um die Aargauer Flüsse hat sich gemäss Kantonsangaben leicht entspannt. Die Lage war auch an Orten, an denen Massnahmen ergriffen wurden, relativ stabil. Die Behörden rechnen weiterhin mit teils hohen Abflussmengen für Rhein, Reuss, Limmat und Aare.
11.02 Uhr: In der Stadt Luzern hat der Pegel des Vierwaldstättersees am Freitag um 10 Uhr die kritische Marke von 434,90 Meter über Meer erreicht. Bei dieser Höhe wird der Schwanenplatz überschwemmt.
10.30 Uhr: Die Axentrasse ist ab 10.30 für den Verkehr wieder offen, wie das Astra mitteilt. Die A4 zwischen Goldau und Schwyz hingegen ist seit heute Morgen aufgrund von Überschwemmungen in Fahrtrichtung Süden gesperrt. Der gesamte Transitverkehr in Richtung Süden wird über die A2 via Luzern und den Seelisbergtunnel umgeleitet.
08.52 Uhr: Leicht angestiegen ist am Freitagmorgen erneut das Abflussvolumen an der Aare. An der Messstation Schönau in der Stadt Bern flossen nach 8.20 Uhr 545 Kubikmeter pro Sekunde vorbei. Der Rekord von 1999 liegt bei 613 Kubikmetern pro Sekunde.
08.51 Uhr: Der Pegel des Thunersees steigt weiter an. Der Wasserstand lag am Freitagmorgen 34 Zentimeter über der Schadengrenze. Bis zum Rekord des «Jahrhundertwassers» von 2005 fehlen noch rund 60 Zentimeter.
08:50 Uhr: Am Bielersee stabilisierte sich der Hochwasser-Pegel bis am Freitagmorgen auf der höchsten Gefahrenstufe. Mit 430,80 lag der Pegel um 8.20 Uhr nur knapp unter dem Rekord von 2007 (430,88) und 45 Zentimeter über der Schadensgrenze.
08.20 Uhr: Die Autobahn ins Zentrum von Luzern ist mittlerweile auch gesperrt.
#A2 - Gotthard -> Luzern - in Höhe Luzern-Zentrum Einfahrt gesperrt, Hochwasser, eine örtliche Umleitung ist eingerichtet, empfohlene Umleitung: Lokale Umleitung
— TCS Verkehr A2 (@TCSVerkehrA2) July 16, 2021
07.46 Uhr: Ab 8.00 Uhr werden die Kapellbrücke, der Rathaussteg, die Reuss- und Spreuerbrücke gesperrt. Dies teilt die Stadt Luzern mit.
Mit einer Sperre des Schwanenplatzes und der Seebrücke wird noch zugewartet. Die Situation sollte sich nach dem Mittag wieder entspannen, so die Medienmitteilung.
05.03 Uhr: Die Hochwasserlage in der Schweiz hat sich in der Nacht auf Freitag weiter zugespitzt. Für den Bieler-, Thuner- und Vierwaldstättersee gilt weiter eine sehr grosse Hochwassergefahr (Gefahrenstufe 5).
Wie «SRF» berichtet, steigt der Pegel in Luzern zurzeit um ca. 1 Zentimeter pro Stunde an.
Am Morgen fehlten lediglich 4 Zentimeter, bis die Seebrücken gesperrt werden müssten. Auch der Schwanenplatz könnte überschwemmt werden. Der See könnte laut der Berufsfeuerwehr noch im Verlaufe des Morgens über die Ufer treten.
Neuer Rekord beim Bielersee
Die Stadt Biel rechnet damit, dass der Seespiegel des Bielersees am Freitag einen neuen Rekordstand von 431 Metern erreichen wird.
Grosse Gefahrenstufe gilt auch für den Zürichsee sowie die Aare unterhalb des Thunersees, den Hochrhein und die Reuss. Die Pegel-Höchststände in den Seen werden laut Hydrologen für Freitag oder die Nacht auf Samstag erwartet.
02.19 Uhr: Die Axenstrasse ist nach einem Felssturz-Alarm im Kanton Uri in der Nacht auf Freitag per sofort gesperrt worden. Nach Angaben des Bundes wurde der Abschnitt zwischen Flüelen und Sisikon bis auf Weiteres unterbrochen (mehr dazu hier).
23.35 Uhr: Im Kanton Schaffhausen kam es am frühen Donnerstagabend wegen heftiger Niederschläge zu Überschwemmungen. In Schleitheim und Beggingen trat nach plötzlichem Starkregen gegen 18 Uhr der Dorfbach über die Ufer.
Laut den Schaffhauser Nachrichten herrschten in den beiden Gemeinden chaotische Zustände. Eine meterhohe Flut überschwemmte Strassen, füllte Keller, riss Fahrzeuge mit und zerstörte kleinere Brücken. Instagram-Videos aus Schleitheim zeigen, wie auf der Dorfstrasse ein regelrechter Fluss entstand.
Die Schaffhauser Polizei versuchte der Lage mit Freiräumungen der Strassen Herr zu werden. «Die Wassermengen waren allerdings so massiv, dass es nichts genützt hat», so die Sprecherin.
Derzeit sind in den beiden Gemeinden über 120 Feuerwehrleute im Einsatz. Sie waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt und pumpten Keller aus. Das Aufräumen sollte auch in der Nacht andauern.
Ein Auto sowie ein Wohnwagen wurden von den Fluten mitgerissen. Aus mehreren Kellern und Garagen trat laut Polizeiangaben Öl aus. Verletzte habe es keine gegeben. Es werden jedoch mehrere Haustiere vermisst.