Peter Spuhler russischer Honorarkonsul? Stadler Rail dementiert
Vergangene Woche wurde berichtet, dass Peter Spuhler russischer Honorarkonsul werde. Laut Stadler Rail soll daraus nichts werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russische Botschaft erklärte Spuhler zum Honorarkonsul.
- Laut seiner Firma steht Spuhler allerdings gar nicht zur Verfügung.
Russland hat den Stadler-Rail-Chef und ehemaligen SVP-Nationalrat Peter Spuhler zum russischen Honorarkonsul ernannt. Dies bestätigte die russische Botschaft in Bern.
Stadler Rail teilte am Dienstag jedoch auf Anfrage mit, dass Spuhler für das Amt gar nicht zur Verfügung stehe. Es komme nicht in Frage, dass Spuhler russischer Honorarkonsul werde.
Die russische Botschaft hingegen hatte am Montagabend mitgeteilt, eine Verbalnote des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten «EDA» bekommen zu haben. Das russische Konsulat in Zürich habe die Erlaubnis wiederzueröffnen und Spuhler zum Honorarkonsul zu ernennen.
Stadler Rail wisse nichts davon
Sein Konsularbezirk umfasse die Kantone Zürich, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau, teilte die russische Botschaft in Bern weiter mit. Russen in diesem Gebiet können sich demnach künftig an Spuhler wenden.
Weshalb die Wahl gerade auf den Unternehmer Spuhler gefallen ist, wollte die russische Botschaft allerdings nicht verraten. Auch liess die Botschaft offen, ab wann Spuhler seine Tätigkeit konkret aufnehmen werde.
Um die Personalie war zunächst Verwirrung entstanden, weil das Aussendepartement (EDA) am Dienstag vor einer Woche den Namen bekanntgegeben hatte. Seitens der Firma Stadler Rail im thurgauischen Bussnang hatte es jedoch geheissen, man wisse nichts von der Angelegenheit.
Spuhler russischer Honorarkonsul – warum überhaupt?
Auch die russische Botschaft hatte am vergangenen Mittwoch geantwortet, dass sie noch keine Angaben dazu machen wolle. Zumindest «solange die notwendigen protokollarischen Prozeduren zur Ernennung des Honorarkonsuls Russlands in Zürich noch nicht abgeschlossen sind». Mit der Verbalnote des EDA ist der offizielle Prozess nunmehr offenbar beendet. Das Konsulat war seit Oktober 2018 geschlossen.
Stadler Rail und somit auch Firmenpatriarch Spuhler verfügen über verschiedenste Verbindungen nach Russland. So war die Firma vom EDA als Sponsor zur feierlichen Eröffnung der neuen Schweizer Vertretung in Moskau aufgeführt worden. Zudem hatte man einen Grossauftrag vom russischen Bahnbetreiber «Aeroexpress» im Wert von rund 380 Millionen Euro an Land gezogen.