Pro-Palästina-Protest an Uni Lausanne geht am Freitag weiter
Die Besetzung der Lausanner Universität im Rahmen eines Pro-Palästina-Protests geht am Freitag weiter. Laut der Unisprecherin ist «alles ruhig».
Das Wichtigste in Kürze
- Pro-Palästina-Studierende besetzen seit Donnerstagabend ein Gebäude der Lausanner Uni.
- Sie fordern einen akademischen Boykott der israelischen Institutionen.
- Laut der Unisprecherin verläuft «alles ruhig».
In Lausanne haben pro-palästinensische Studentinnen und Studenten die Besetzung eines Universitätsgebäudes am Freitag fortgesetzt. Ein Dutzend Protestierende verbrachte die Nacht auf Freitag im Géopolis-Gebäude der Universität Lausanne (UNIL) .
«Alles ist ruhig», sagte Uni-Sprecherin Géraldine Falbriard am Freitagmorgen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Sie wiederholte, dass sich die UNIL «in den nächsten Tagen» zu den Forderungen der Studenten positionieren werde. Am Donnerstagabend hatten rund 50 Personen das Géopolis-Gebäude besetzt.
Diese Studenten forderten insbesondere «einen akademischen Boykott der israelischen Institutionen sowie eine sofortige Waffenruhe in den Palästinensergebieten». Sie verpflichteten sich, ihre Aktion auf friedliche Weise durchzuführen, ohne die Vorlesungen und Forschungsaktivitäten zu stören. Die UNIL sicherte ihrerseits zu, keine akademischen Sanktionen gegen die Protestierenden zu verhängen.
Die Studierenden konnten sich am Donnerstagabend vor Ort mit Rektor Frédéric Herman austauschen. Herman bekräftigte am Freitag im Westschweizer Fernsehens RTS, dass er den Dialog aufrechterhalten wolle.
«Sie haben uns Forderungen geschickt, und wir nehmen sie zur Kenntnis. Wir werden uns in den kommenden Tagen positionieren», sagte er. Die Universitäten seien jedoch nicht dazu berufen, sich politisch zu positionieren. «Sie sind Bildungseinrichtungen», betonte der Rektor.
Auch ETH Lausanne von Unruhen betroffen
Auch bei der Nachbarin der Uni Lausanne, der ETH Lausanne (EPFL), sorgt der Krieg im Gazastreifen für Unruhe. Dem feministischen Verein Polyquity droht eine Suspendierung. Grund ist eine Konferenz über «dekolonialen Feminismus» in Verbindung mit Palästina, die am vergangenen Dienstag stattfand.
Die EPFL begründete ihre Drohung damit, dass die Konferenz eindeutig einen parteiergreifenden Charakter gehabt habe. Anders als von den Veranstaltern angekündigt. Alles zu tun, um eine Eskalation zu vermeiden – dafür sei die Hochschule in einem angespannten internationalen Kontext verpflichtet.