Protestaktion gegen Roger Federers On-Schuhe in Zürich
In Zürich findet eine Protestaktion gegen den Sportartikelhersteller On statt. Ein Fake Roger Federer wird mit falschem Blut übergossen.
Das Wichtigste in Kürze
- On geriet kürzlich aufgrund der immens hohen Margen in Kritik.
- Währenddessen verdienen die Näherinnen in Vietnam kaum etwas.
- Vor dem Store in Zürich führt Campax eine Protestaktion durch.
Der Schweizer Sportartikelhersteller On geriet kürzlich massiv in Kritik. Grund dafür war unter anderem eine Recherche von K-Tipp.
Diese deckte auf: Gerade mal 18 Franken fliessen bei einem Laufschuh zum eigentlichen Hersteller nach Vietnam. Herr und Frau Schweizer blättern derweil in der Regel 190 Franken hin. Dank einer immens hohen Marge verdient On mit einem einzigen Sportschuh also rund 155 Franken.
Campax, die Schweizer Bürgerinnen- und Bürgerbewegung, hat nun eine Petition gestartet. Sie fordern gerechte und transparente Löhne in der Produktionskette des Sportartikelherstellers.
Um ein Zeichen zu setzen, führt Campax vor dem On-Flagship-Store in Zürich am Mittwochnachmittag eine Protestaktion durch. Ein Fake Roger Federer sitzt vor dem Gebäude an einer Nähmaschine und wird mit (falschem) Blut übergossen.
«Das steht symbolisch für die schlechten Löhne, welche On den Näherinnen in Vietnam zahlt», sagt die Aktivistin Jenn gegenüber Nau.ch. Man hoffe, dass die Aktion Aufmerksamkeit erregt und den Sportartikelhersteller zum Umdenken bewegt.
On-Geschäftsleitung zahlte sich Millionen aus
In der vorab verschickten Medienmitteilung zur Protestaktion hiess es: «Ein guter Mindestlohn in Vietnam liegt laut der Asia Floor Wage Alliance umgerechnet bei 450 Franken pro Monat. Davon sind die Näher*innen von On weit entfernt.»
Und weiter: «Hinzu kommt die Geschäftsleitung von On, die sich mit den hohen Produktmargen eine goldene Nase verdient. 83,6 Millionen hat sich die fünfköpfige Geschäftsleitung 2021 auszahlen lassen – im krassen Gegensatz dazu stehen die niedrigen Löhne ihrer Arbeiter*innen in Vietnam.»
Campax und On werden sich nächste Woche zu Gesprächen treffen.