Prozess gegen kolumbianischen Drogenboss in Basel gestartet
Noch voraussichtlich bis Freitag steht ein mutmasslicher Drogenboss aus Kolumbien in Basel vor dem Strafgericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Montag läuft in Basel ein Prozess gegen einen mutmasslichen kolumbianischen Drogenboss.
- Der Mann soll am Verkauf und Transport von grossen Mengen Kokain beteiligt gewesen sein.
- Dazu soll der 47-Jährige seine eigene Früchtehandelsfirma missbraucht haben.
Seit heute Montag steht in Basel ein mutmasslicher kolumbianischer Drogenboss vor Gericht. Der 47-Jährige soll der höchsten Hierarchieebene eines Kartells angehören. Dem Mann wird vorgeworfen, die Kokaingeschäfte in Basel, sowie weltweite Kokaintransporte abgewickelt zu haben.
Alleine zwischen Januar und August 2020 soll der Angeklagte am Transport von rund neun Tonnen der Droge beteiligt gewesen sein. Das entspricht einem Strassenverkaufswert von 609 Millionen Franken, wie es in der Anklageschrift heisst.
Daten aus Chatsystem verrieten Drogenboss
Auf die Schliche des mutmasslichen Kokain-Händlers kamen die Strafbehörden durch geknackte Daten aus einem verschlüsselten Chatsystem durch internationale Polizeikräfte. Die Auswertung dieser Daten führte auf die Spur eines Drogenhandelssystems von «immensen Dimensionen».
Er habe neben seiner Arbeit als Bauarbeiter eine Früchtehandelsfirma und eine Ananas-Plantage in Kolumbien mit aufgebaut. Das gab der Angeklagte gab bei der persönlichen Befragung an. Die Anklage hält fest, dass gerade diese Früchtehandelsfirma für den Transport grosser Mengen missbraucht worden sei.
Die Verteidigung stellte Antrag auf Vertagung des Verfahrens, weil sie nicht in Besitz der Originaldaten gekommen sei. Dies lehnte das Gericht ab. Der Prozess vor der Kammer des Basler Strafgerichts dauert voraussichtlich bis Freitag.