Region Bern: BKW-Wirbel um tiefen Solarstrom – Bauern sauer!
Mit den sinkenden Strompreisen der BKW fällt auch die Vergütung für Solarstrom. Besonders Bauern sehen hier ein Problem.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einspeisevergütung für Solarbetreiber sinkt auf ein neues Tief.
- Besonders für Bauern machen sich die niedrigen Preise bemerkbar.
- Mehr Vergütung ist zwar möglich – aber nur über einen umständlichen Sonderweg.
Das Energieunternehmen BKW hat für das kommende Jahr eine Strompreissenkung von durchschnittlich 75 Franken pro Fünfzimmer-Haushalt festgelegt. Was für die einen ein Grund zur Freude ist, stösst den anderen sauer auf. Denn: Wer Heim und Hof mit Solarpaneelen ausgestattet hat, erhält nun weniger Geld für seine Sonnenenergie. Darüber berichtet das «Bieler Tagblatt».
Zwar ist der internationale Strompreis gesunken, doch damit auch der internationale Marktwert für elektrische Energie. Unter vier Rappen pro Kilowattstunde veranschlagte das BKW für Solaranlagen-Investoren im zweiten Quartal dieses Jahres. Der Preis sinkt damit um zwei Rappen.
Investoren wütend: «Es ist eine Sauerei»
Zum Vergleich: Die Vergütung betrug im letzten Quartal 2023 noch neun Rappen, zeitweise lag sie 2022 sogar bei 40 Rappen.
Die Solartarife werden durch die BKW vierteljährlich rückwirkend festgesetzt. Das trifft auch den mehrfach ausgezeichneten Winzer Bruno Martin, der sich mittels Solarenergie ein zweites Einkommen schaffen wollte.
Aus seiner Sicht konnte die heutige Energiepolitik erst durch die Mitarbeit der Bauern entstehen. «Jetzt bekommen wir eins auf den Deckel», kritisiert er im «Bieler Tagblatt».
Die Dächer der Ställe und Gebäude in der Landwirtschaft bieten nutzbare Fläche für Solarpaneele. Bei zu niedrigen Preisen fehle jedoch die Motivation, in Solarenergie zu investieren.