Reklamationen über SRF-Berichte sind «massiv gestiegen»
Die Anzahl Beanstandungen bei der Ombudsstelle des SRF ist «massiv gestiegen». Grund dafür sind die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie Corona.
Das Wichtigste in Kürze
- 836 Beanstandungen sind letztes Jahr bei der SRG-Ombudsstelle eingegangen.
- Das liegt an den aktuellen Themen, die «polarisieren» und «Emotionen wecken».
- In etwa fünf Prozent der Fälle unterstützt die Ombudsstelle die Beanstandungen.
Im Jahr 2023 gingen bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz 836 Beanstandungen zu Angeboten von SRF ein. Zum Vergleich: 2013 waren es nur 180 Beanstandungen. «Die Zahlen sind massiv gestiegen», sagt Tristan Brenn, Chefredaktor TV, auf Instagram.
Dafür gebe es verschiedene Gründe: die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und den Krieg im Nahen Osten mit Israel und Gaza. «Diese Themen polarisieren, sie wecken Emotionen», so Brenn. «Das spüren wir auch in der Anzahl kritischer Rückmeldungen.»
In Bezug auf Beanstandungen sei aber nicht nur die Anzahl entscheidend. Sondern, wie viele dieser Beanstandungen von der Ombudsstelle unterstützt werden. «Von den 836 Beanstandungen von 2023 sind 35 ganz oder teilweise unterstützt worden», so Brenn. Das entspreche etwa fünf Prozent der Fälle.
Diese werden dann auf der Redaktion besprochen. «Wir lernen daraus», erklärt er. «Und halten fest, wie wir Fehler, die passiert sind, in Zukunft vermeiden können.»
So könne letztlich jede und jeder, der eine Beanstandung einreicht, Einfluss auf die Arbeit des SRF nehmen. «Und die Ombudsstelle trägt letztendlich dazu bei, dass wir unsere Standards einhalten und unsere Qualität verbessern können», hält Brenn fest.
Bei der SRG-Ombudsstelle handelt es sich um «eine Art Schlichtungsstelle». Die Ombudsleute prüfen bei den eingereichten Beschwerden, ob ein Beitrag sachgerecht war, «also die wichtigsten Fakten genannt hat». Oder, ob er die Grundrechte in Bezug auf Menschenwürde, Diskriminierung oder Rassenhass verletzt hat.