SRG

Rekordhohe Zahl an Beanstandungen bei SRG-Ombudsstelle eingegangen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Die Corona-Pandemie ist seit über einem Jahr Thema Nummer eins in den Medien. Auch deshalb erreichen die Beanstandungen bei der SRG ein Rekordhoch.

Schweizer Radio und Fernsehen
Logo des Schweizer Radio und Fernsehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch nie sind so viele Beanstandungen bei der SRG-Ombudsstelle eingegangen wie 2020.
  • Ein Drittel aller Beanstandungen betrifft die «Berichterstattung über Corona».
  • Am meisten Kritik ausgesetzt war dabei das Fernsehen.

Bei der Ombudsstelle der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) der Deutschschweiz sind im letzten Jahr über tausend Beanstandungen eingegangen. Das sind so viele wie noch nie und mehr als doppelt so viele wie 2019. Als Grund nannte die Ombudsstelle die Corona-Berichterstattung.

Alleine die «Arena» vom 12. Juni 2020 drückte die Zahl mit 220 Beanstandungen nach oben. Dennoch seien mit total 1161 Beanstandungen noch nie so viele Klagen eingegangen, heisst es im Rundschreiben «SRG aktuell» von Dienstag. Demnach waren das bei weitem am meisten Beschwerden seit der Gründung der Ombudsstelle vor über einem Vierteljahrhundert.

Ein Drittel bezieht sich auf Corona-Berichterstattung

Rund ein Drittel der Beanstandungen betraf laut Ombudsstelle die «Berichterstattung über Corona». Die Kritiker monierten, diese sei einseitig gewesen. So etwa zugunsten der Regierung und den Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, welche die Pandemie als besorgniserregend einstuften. Aber auch zu Ungunsten jener Leute, die die getroffenen Massnahmen kritisierten und die Pandemie als nicht wirklich gefährlich erkennen wollten.

Überdurchschnittlich oft wehrten sich Leute gegen kritische Berichte über sogenannte Verschwörungstheoretiker und -theoretikerinnen wehrten.

leutschenbach srf
Das Hautgebäude des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) im Zürcher Leutschenbach. - Keystone

In 27 Fällen wurden Sendungen Gegenstand von Beschwerden vor der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI). Diese habe die Einschätzungen der SRG-Ombudsstelle ausnahmslos gestützt. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Corona-Demonstrationen in Berlin und der Schweiz sei nicht immer genügend differenziert worden. Das Sachgerechtigkeitsgebot sei aber nicht verletzt worden.

Fernsehen am meisten betroffen

Nach wie vor war laut der Ombudsstelle das Fernsehen am meisten der Kritik ausgesetzt. Es umfasse rund 75 Prozent der Fälle im Vergleich zu 19 Prozent, die das Radio beträfen. Entsprechend den neuen Nutzungsgewohnheiten gerate der Online-Bereich immer stärker in den Fokus.

Die Digitalisierungsstrategie der SRG zeige sich mittlerweile deutlich auch in der Art der Beanstandungen: Immer mehr richteten diese sich gegen Beiträge beispielsweise auf Youtube oder gegen Beiträge in den Sozialen Medien. Für die Ombudsstelle stelle sich deshalb immer wieder die Frage, inwiefern Beanstandungen aus solchen Kanälen in ihre Zuständigkeit fallen.

Die für die Ombudsstelle massgebenden Bestimmungen des Radio- und Fernsehgesetzes seien nach wie vor im analogen Denken der Rundfunkverbreitung verhaftet. Diese stammten aus dem letzten Jahrhundert.

Kommentare

Weiterlesen

Coronavirus
82 Interaktionen
Streaming SRG
SRF Gerhard Pfister Social
148 Interaktionen

Mehr SRG

Susanne Wille
119 Interaktionen
strassen schweiz
4 Interaktionen
SRG Basel ESC
222 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich