Run auf Gratis-Test für Geschlechtskrankheiten in Zürich
Zürich bietet seit Juni kostenlose Geschlechtskrankheitstests für junge Menschen an, um auf steigende Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten zu reagieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Juni können sich junge Menschen in Zürich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
- Bezahlen müssen sie nicht.
- Das Pilotprojekt gilt bereits jetzt schon als Erfolg und könnte weiter finanziert werden.
Seit Juni dieses Jahre haben junge Menschen in Zürich die Möglichkeit, sich kostenlos auf sexuell übertragbare Infektionskrankheiten testen zu lassen. Das Pilotprojekt des Kantons Zürich kommt dabei kaum mit den ganzen Anfragen hinter – tausende Jugendliche und junge Erwachsene nehmen das Angebot wahr. Wer kurzfristig einen Termin wahrnehmen will, schaut in die Röhre. Die Termine für die kommenden Wochen sind bereits ausgebucht.
Alle Menschen unter 25 können sich auf Tripper und Co. testen lassen
Die Palette der Geschlechtskrankheiten, auf die sich junge Menschen testen lassen können reicht dabei von Tripper über Syphilis bis Hepatitis. Auch Menschen über 25 Jahren mit geringem Einkommen können von diesem Angebot profitieren. Der Verein «Sexuelle Gesundheit Zürich» (SeGZ) betreibt drei Teststellen in der Stadt.
Die Geschäftsführerin des Vereins, Francisca Boenders, freut sich über das hohe Interesse und bekräftigt dabei die Wichtigkeit gegenüber SRF: «Das Interesse ist wirklich sehr gross.» Aktuell führt der Verein etwa 260 Beratungsgespräche pro Monat durch.
Hohe Nachfrage zeigt Schwachstellen des Systems auf
Boenders ist überzeugt davon, dass der Ansturm deutlich macht, wie wichtig ein niedrigschwelliges Angebot in Zürich ist. In der Regel können sich junge Menschen die teuren Tests nicht leisten. Eine Eindämmung von den sexuell übertragbaren Krankeheiten könne so nur schwer stattfinden.
«Durch unser kostenloses Angebot erreichen wir tatsächlich diejenigen Menschen, die sich das finanziell sonst nicht leisten könnten», so Boenders. Die Zukunft des Projekts ist derweil noch ungewiss. Ob das Angebot in Zürich aufgrund der hohen Nachfrage ausgebaut wird, ist noch nicht entschieden.
Projekt gilt schon jetzt als Erfolg
Wenn das Projekt endet, muss die Stadt die vorliegenden Daten auswerten und entscheiden, ob sie das Angebot weiter finanzieren möchte. Aufgrund der hohen Nachfrage gilt das Projekt aber jetzt schon als Erfolg.
Hintergrund des Pilotprojektes sind die seit Jahren ansteigenden Fälle von sexuell übertragbaren Krankheiten in Zürich. Darunter vorallem: Tripper, Syphillis und Chlamydien.
Dieses Pilotprojekt in Zürich begann im Juni 2023 und geht auf eine Initiative der Zürcher SP zurück. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird danach evaluiert.