Saas-Fee VS wehrt sich gegen Hochpreis-Studie zu Skiferien
Skiferien werden gemäss einer neuen Studie auch 2024 teurer – unrühmlicher Spitzenreiter ist Saas-Fee. Die Walliser Destination hält wenig von den Resultaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Vergleich zu 2022 sind die Preise für Skiferien um 24 Prozent gestiegen.
- An der Spitze des Rankings befindet sich das Skigebiet Saas-Fee im Wallis.
- Der Vergleich sei «irreführend», sagt die Destination und kritisiert das Studienvorgehen.
Die Wintersaison ist eröffnet. Zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer zieht es für die Skiferien wieder in die Berge. Doch der Schneespass ist mit ordentlich Kosten verbunden. Wer die Pisten unsicher machen will, muss tief ins Portemonnaie greifen.
Auch für 2024 sind die Preise nun nochmals deutlich gestiegen. Das zeigt eine neue Auswertung der Bank Cler und BAK Economics.
Wer im Februar für eine Woche in die Skiferien will, zahlt durchschnittlich satte 24 Prozent mehr als noch 2022. Ausgerechnet für Familien wird es aber noch teurer – die müssen gar 33 Prozent mehr blechen. Ehepaare machen mit «nur» 15 Prozent den besten Deal.
Dabei haben sich die Preise über alle Kategorien hinweg erhöht, heisst es. Skipass, Skiverleih, Skischule und Unterkünfte – alles kostet mehr.
Bei den Hotels und Ferienwohnungen wurde aber die deutlichste Zunahme verzeichnet. Die Angebote sind im Vergleich zum Winter 2022 nämlich um 41 Prozent gestiegen.
Familie zahlt in Saas-Fee VS bis zu 8470 Franken
Enorm gross ist der Unterschied auch von Region zu Region. So zahlt eine vierköpfige Familie je nach Destination plötzlich das Vielfache.
Die günstigsten Skigebiete sind demnach Airolo TI, Adelboden-Lenk BE und die Aletsch-Arena VS. Am oberen Preisende befinden sich derweil Verbier, Saas-Fee und Zermatt VS. Hier kostet eine Woche bis zu 67 Prozent (!) mehr.
Zur Veranschaulichung: In Airolo zahlt eine Familie für eine Woche etwa 3543 Franken – in Saas-Fee sind es satte 8470 Franken. Die Walliser Skidestination schneidet im Ranking sowieso am teuersten ab.
Saas-Fee kritisiert Studie
Gegenüber Nau.ch erklärt Saas-Fee nun diese Preise – und kritisiert die Verfasser der Studie scharf. Dies Studie sei «irreführend», wehrt sich Marketing-Leiter Mattia Storni.
Denn: Der Wohnungspreis sei anhand eines Luxusobjekts berechnet worden, welches nur einen bestimmten Teil der Kunden abbilde. Es gebe in Saas-Fee auch Familienwohnungen, die ab 1000 Franken pro Woche vermietet werden.
Das Problem laut Storni: «Diese waren allerdings Anfang November bereits ausgebucht oder auf Airbnb nicht aufgeschaltet. Wäre diese Wohnung also noch frei gewesen, wäre Saas-Fee nun statt der teuersten als eher günstige Destination dargestellt worden.»
Entsprechend sei die Rangliste der Studie «zufällig». Das Vorgehen sei «nicht sinnvoll», um die Preise in den Gebieten zu vergleichen.
Trotz der allgemein höheren Preise rechnet die Tourismusbranche mit einem rekordverdächtigen Winter. Insgesamt 17,5 Millionen Übernachtungen werden erwartet. Das sind 4,4 Prozent mehr als vor Corona und 18,5 Prozent mehr als im Winter 2022.
Ferien im Inland sind bei Herrn und Frau Schweizer also weiterhin sehr beliebt. Die Skigebiete ziehen zudem vermehrt zahlungskräftige Gäste aus dem Ausland an – beispielsweise Amerikaner. Hingegen dürfte der Anteil europäischer Besucher künftig abnehmen.