SBB: So dreist sind die neuen Zug-Diebe
Ein Nau.ch-Leser beobachtet, wie die Bahnpolizei der SBB in einem Zug Schoggi verteilt. Damit will man ÖV-Nutzer auf fiese Diebe aufmerksam machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell macht die Bahnpolizei in Zügen auf Maschen von Dieben aufmerksam – mit Schöggeli.
- Grund dafür sind laut SBB die zunehmenden Taschendiebstähle in der Vorweihnachtszeit.
- Auch Bernmobil warnt im Auftrag der Kapo Bern mit Durchsagen vor Dieben.
Ein Nau.ch-Leser staunt vor Kurzem nicht schlecht: Als er in einem Zug auf der Linie Genf–Rorschach sitzt, patrouillieren Bahnpolizisten durch die Waggons – und verteilen Schöggeli.
Doch der Transportpolizei der SBB ging es nicht um eine Charme-Offensive. Sie warnen vielmehr vor Taschendieben und deren dreisten Maschen. So würden die Diebe etwa zwischen den Sitzen durchgreifen und so Handys und Portemonnaies klauen. Aus rumliegenden Taschen!
Noch dreister: Ein Nau.ch-Leser meldet sich bei der Redaktion, weil ihm die Smartwatch geklaut wurde, als er schlief.
Aber auch ganze Taschen kommen immer noch weg. «In der Vorweihnachtszeit nehmen Taschendiebstähle erfahrungsgemäss zu, so auch an Bahnhöfen und in Zügen. Deshalb sensibilisiert die Transportpolizei aktuell die Reisenden auf die Gefahren», erklärt dazu Luana Quinter, Mediensprecherin der SBB, auf Anfrage.
Nicht nur SBB warnt vor Diebstählen im ÖV
Auch Busfahrer von Bernmobil warnen derzeit vor Dieben. «Bernmobil macht diese Durchsagen in Absprache mit der Polizei. Sie werden vor allem auf dem Stadtnetz und zu den Hauptverkehrszeiten gemacht», sagt Mediensprecher Rolf Meyer auf Anfrage.
Laut Kantonspolizei Bern seien die Durchsagen eine von verschiedenen Präventions- beziehungsweise Sensibilisierungsmassnahmen rund um Taschen- und Trickdiebstähle. Diese würde die Polizei in der aktuellen Vorweihnachtszeit – unter anderem in Bern – umsetzen.
In den letzten paar Wochen sei es im Raum Bern verschiedentlich zu Diebstählen und Taschendiebstählen gekommen. «Wir konnten in diesem Zusammenhang auch bereits mehrere Anhaltungen machen», erklärt Mediensprecherin Jolanda Egger.
Erfahrungsgemäss käme es in der Vorweihnachtszeit vermehrt zu Diebstählen. «Dabei macht sich die Täterschaft häufig das Gedränge, das in den Gassen, im ÖV und in den Geschäften entsteht, zunutze.»