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SBB transportieren im ersten Halbjahr eine Rekordzahl an Reisenden

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Bern,

Im März 2023 wurde bei der Anzahl Reisenden das Vor-Corona-Niveau erstmals übertroffen, wie die SBB am Montag mitteilten.

Die SBB haben 2019 täglich 1,3 Millionen Passagiere befördert, so viele wie noch nie. (Archivbild)
Nie zuvor beförderte die SBB so viele Reisende wie im ersten Halbjahr 2023. - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SBB transportierte eine Rekordzahl an Reisenden im ersten Halbjahr 2023.
  • Damit schreibt sie auch erstmals seit 2019 wieder schwarze Zahlen.
  • Gleichzeitig entwickelt sich der Güterverkehr negativ trotz höherer Erträge.

Die SBB schreiben erstmals seit 2019 wieder schwarze Zahlen. Das Halbjahresergebnis fiel mit 99,0 Millionen Franken deutlich besser aus als im ersten Halbjahr 2022 (minus 142,3 Millionen Franken). Noch nie wurden so viele Reisende transportiert. Im ersten Halbjahr 2023 seien mit 1,33 Millionen Reisenden 21,4 Prozent mehr transportiert worden als im Vorjahreszeitraum – so viele Reisende wie noch nie. Gegenüber 2019 sei dies es ein Plus von 3,04 Prozent.

Am stärksten sei die Erholung beim Fernverkehr gewesen. Dieser habe mit 13,7 Millionen Franken erstmals seit 2019 wieder schwarze Zahlen geschrieben (2022: -122,9 Millionen Franken). Dieser Gewinn sei jedoch zu gering, um die künftigen Investitionen zu finanzieren.

Auch der Regionalverkehr habe sich besser entwickelt. Der Gewinn belief sich hier laut Mitteilung auf 18,3 Millionen Franken (2022: 5,9 Millionen Franken). Der Kostendeckungsgrad habe auf 60,1 Prozent gesteigert werden können (Vorjahr 56,2 Prozent).

Im Inland transportierten die SBB diesen Sommer laut Mitteilung rund drei Millionen Festivalfans an insgesamt 600 Veranstaltungen. Der Jahresrekord an Gruppenreisen sei mit 2400 Gruppen am 27. Juni verzeichnet worden. Der positive Trend im internationalen Personenverkehr habe sich fortgesetzt.

Negativ entwickelte habe sich hingegen der Güterverkehr. Trotz höherer Güterverkehrserträge bleibe ein Halbjahresergebnis von Minus von 18,0 Millionen Franken (2022: -23,0 Millionen Franken). Grund dafür seien der anhaltende Kostendruck und die konjunkturelle Abkühlung.

Jahresgewinn von fast halber Milliarde Franken nötig

Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, brauchen die SBB nach eigenen Angaben einen Jahresgewinn von 400 bis 500 Millionen Franken. Der Anstieg der Nettoverschuldung konnte zwar gebremst werden. Schulden von 11,4 Milliarden Franken «führen jedoch weiterhin zu einer deutlichen Überschreitung des vom Bund vorgegebenen Schuldendeckungsgrades», wie es weiter hiess. Dadurch bleibe der Spar- und Effizienzdruck hoch.

Zug Italien
Die SBB benötigt noch weitaus mehr Gewinn, um die Lage zu stabilisieren. - Keystone

Die SBB wollen deshalb wie schon früher kommuniziert bis 2030 rund sechs Milliarden Franken weniger ausgeben. Unter anderem soll der Fernverkehr profitabel werden, das Defizit im Güterverkehr beseitigt werden und die erlittenen Verluste bei der Infrastruktur Energie mit einer neuen Energiestrategie vermieden werden. Unter anderem sollen die Photovoltaikflächen zulegen. Stabilisierend wirke das Ergebnis von SBB Immobilien mit 114,4 Millionen Franken im Jahr 2023.

Kundenzufriedenheit sinkt

Mehr Reisende bedeuten auch weniger freie Sitzplätze, schreiben die SBB. Das schlage sich in der gesunkenen Kundenzufriedenheit nieder. Diese lag bei 79,3 von 100 Punkten. Im ersten Halbjahr 2022 lag sie bei 80,7 Punkten.

Auch die Pünktlichkeit in der Westschweiz und dem Tessin sei noch nicht zufriedenstellend. Diese soll sich mit dem neuen Fahrplan ab 2025 verbessern. Die Pünktlichkeitswerte im internationalen Personenverkehr seien nach wie vor ebenfalls nicht zufriedenstellend.

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ereigneten sich mehr Berufsunfälle, aber weniger Rangier- und Zugsereignisse. Die SBB wollen sich deshalb bei der Arbeitssicherheit verbessern.

Zahlreiche weitere Herausforderungen stünden an: vom aktuellen Unterbruch im Gotthard-Basistunnel bis zur zunehmend schwierigen Aufgabe des intensiven Bauens für Unterhalt und Ausbau des Bahnnetzes, während gleichzeitig die Züge fahren.

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Auf Anfrage klärt die SBB auf: Man habe in diesem Fall «versehentlich die falsche Ansage gewählt». (Symbolbild) - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Seit der Pandemie hätten zudem Cyberattacken zugenommen. Die SBB investieren laut eigenen Angaben jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag in den Bereich Cybersecurity.

Über als 95 Prozent aller Reisenden kauften laut Mitteilung ihr Billett digital oder am Billettautomaten. Ende Juni 2023 seien 437'000 Generalabonnemente im Umlauf gewesen – 5,7 Prozent mehr als im Juni 2022, aber 11,5 Prozent weniger als 2019.

Zulegen konnte das Halbtaxabonnement: 3,07 Millionen Stück seien im Umlauf gewesen, 5,6 Prozent mehr als im Juni 2022 und 15,8 Prozent mehr als vor der Pandemie 2019.

Kommentare

User #6498 (nicht angemeldet)

Es liegt nicht nur daran, dass sie weniger Plätze haben und nicht jeder einen hat, sondern auch an den neuen Zügen, die recht unbequem sind zum mitfahren, weil sie so wackeln oder auch stinken!

User #5224 (nicht angemeldet)

Ah, toll. Dann braucht die SBB in Zukunft ja keine Bundesgelder mehr und kann die Überschuldung reduzieren und endlich abzahlen.

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