SBB verkleinert Recycling-Löcher – wegen Sündern
Ein neuer Recycling-Behälter am Bahnhof Genf gibt auf Social Media zu reden: Wegen vermehrten «Fehlwürfen» verkleinert die SBB zwei der vier Öffnungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB und PET-Recycling haben in Genf neue Abfallbehälter getestet.
- Wegen vermehrten «Fehlwürfen» wurden zwei der vier Öffnungen verkleinert.
- Auch in anderen Städten könnte das Konzept bald zum Zuge kommen.
Die Schweiz gehört bekanntlich zu den Meisterinnen in Sachen Recycling. Auch in den 42 grössten Bahnhöfen des Landes kann Papier, PET und Alu getrennt entsorgt werden. Natürlich auch an jenen der SBB. Ein neuer Mülleimer in Genf gibt derzeit auf der Plattform X zu reden.
Denn: Zwei der vier Öffnungen wurden verkleinert – wegen Sündern, die falsch entsorgen. Diese Massnahme sei «verrückt», schreibt der Solothurner Kantonsrat und SBB-Mitarbeiter Christian Ginsig auf X. «Mittlerweile muss man Öffnungen verkleinern, weil ohne Anpassung Recyclingmaterial falsch eingeworfen wird.»
Ein weiterer Nutzer vergleicht die Abfalleimer mit einem Kinderspielzeug.
Verrückt, dass man mittlerweile Öffnungen für die Müllentsorgung verkleinern muss, weil ohne Anpassung Recyclingmaterial falsch eingeworfen wird. #övlive pic.twitter.com/1TcC17Dq3k
— Christian Ginsig - ginsig.net (@ginsig) September 24, 2023
Die neuen Mülleimer wurden im Rahmen eines Tests während den Sommermonaten installiert. Und tatsächlich sind die Sünder der Grund dafür. «Fehlwürfe bei der Abfalltrennung kommen leider immer wieder mal vor», sagt SBB-Mediensprecher Martin Meier auf Anfrage.
Wie bei SBB: Neue Behälter auch in Zürich
«PET-Recycling Schweiz» versuchte herauszufinden, ob mit den veränderten Öffnungen wieder besser recycelt wird. Diese Massnahme habe sich «bei den Recycling-Wänden vieler Detailhändler bewährt», sagt Sprecherin Stefanie Brauchli gegenüber Nau.ch.
Der Test an Bahnhöfen befinde sich aber noch in der Anfangsphase, weshalb es für ein Fazit derzeit zu früh sei. Aber: Es sei richtig, dass man «aktuell über einen zweiten Test diskutiert», so Brauchli.
Seit letztem Sommer setzt auch die Stadt Zürich bei den neuen Recyclingstationen auf dieses Konzept. In einer Mitteilung heisst es: Die Behälter wurden an über 50 stark frequentierten Standorten wie Parkanlagen, Haltestellen oder auf Plätzen installiert.