Bodensee

Schweizer Bodenseefischer wollen Kormoranbestand reduzieren

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bodensee,

Die Bodenseefischer wollen den Kormoranbestand reduzieren. Die Ausbreitung sei schuld am Rückgang der Felchen. Der Naturschutzbund ist anderer Meinung.

Kormorane im Januar 2014 am Sempachersee. (Archivbild)
Kormorane im Januar 2014 am Sempachersee. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SIGI TISCHLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bodenseefischer wollen den Kormoranbestand reduzieren.
  • Das Felchen-Fangverbot sehen sie nicht als Lösung für die Bestanderholung.
  • Invasive Arten und Nahrungsmangel bedrohen die Felchen.

Schweizer Bodenseefischer sehen in dem gerade beschlossenen Felchen-Fangverbot keine Lösung für die Erholung der Bestände. Sie sehen das Hauptproblem in der Ausbreitung der Kormorane.

«Sie machen den ganzen Fischbestand kaputt», sagte der Präsident des Schweizerischen Berufsfischerverbands, Reto Leuch, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Von den rund 6000 Kormoranen sei «höchstens ein Drittel» am Bodensee tragbar, wenn die Fischbestände erhalten bleiben sollen.

Felchen dürfen nicht mehr gefischt werden

Ab dem kommenden Jahr dürfen die 64 Bodensee-Berufsfischer für drei Jahre keine Felchen mehr fischen. Das beschloss die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) diese Woche. Sie will erreichen, dass sich die Bestände erholen.

Im vergangenen Jahr waren noch 21 Tonnen Felchen ins Netz gegangen, im Jahr davor 107 Tonnen. «Es ist eine grosse Katastrophe», sagte Leuch.

«Man ist sich ja einig, dass mit dem Kormoranen etwas gemacht werden muss. Die Knacknuss ist aber, wie man es macht», sagte Leuch weiter. Unter anderem könnten Eier aus den Nestern mit Öl bestrichen werden, um das Ausbrüten zu verhindern. Oder sie könnten durch Gipseier ersetzt werden.

Naturschutzbund glaubt nicht an Schuld der Kormorane

Der Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg glaubt nicht, dass Kormorane Schuld am Rückgang der Felchen sind.

Blaufelchen sind das kulinarische Aushängeschild des Bodensees, an den Deutschland, die Schweiz und Österreich grenzen. Nun müsse man den Menschen andere Fische schmackhaft machen, meinte Leuch.

«Es gibt ja noch andere Fische, der See ist ja nicht leer. Es braucht ein Umdenken bei der Kundschaft.» Leuch verwies unter anderem auf Barsch, Hecht, Rotaugen, Wels und Zander.

Ausser dem Kormoran setzen auch invasive Arten wie Stichling und die Quagga-Muschel den Felchen zu. Stichlinge fressen dasselbe Plankton. Die Muschel bindet das für das Wachstum der Felchen wichtige Phosphor. «Das Hauptproblem ist, dass es nicht genug Nahrung im See gibt», sagte Leuch.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #6347 (nicht angemeldet)

Die Rechnung für die Baturschützer ist schnell gemacht. Es gibt am Bodensee im Minimum 6000 Kormorane, davon frisst Jeder mindestens 600g Fisch pro Tag: - Pro Tag: 3.6 Tonnen - Pro Woche 25 Tonnen - Pro Monat: 108 Tonnen - Pro Jahr: 1314 Tonnen Noch Fragen liebe Vogelschützer? Es gibt auch unter Wasser eine Fauna, nicht darüber!

User #3720 (nicht angemeldet)

Wenn die Fische rmehr wollen, müssen die Natur weichen, um deren Gewinn zu optimieren! Die Kormorane haben ihr eigen Leben und auch keine Verträge mit den Fischern.

Weiterlesen

Schweiz Lichtensteig Thur
4 Interaktionen
Jetzt schon
Bodensee Fischer Boot Wasser
1 Interaktionen
Thurgau
Doetsch Grether
9 Interaktionen
Zeit der Veränderung

MEHR BODENSEE

Kantonspolizei Thurgau
5 Interaktionen
Salmsach TG
Säntis Bodensee
1 Interaktionen
Romanshorn TG
die toten vom Bodensee
Letzter Fall

MEHR AUS THURGAU

Fiat Auto Thurgau Unfall
14 Interaktionen
Frauenfeld TG
Kantonspolizei Thurgau
Weinfelden TG
HC Thurgau Ladies
Eishockey