Die Thur sieben Grad zu warm, der Bodensee-Pegel fast beim Minimum
Der Juni zeigt sich bisher sehr trocken. Die Gefahr der Wasserknappheit kann sich weiter zuspitzen. Vielerorts ist auch Waldbrandgefahr gemeldet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die bisherige Trockenperiode sorgt für hohe Temperaturen in Schweizer Flüssen.
- Der Pegel des Bodensee bewegt sich langsam in Richtung Minimum.
- Ausserdem gilt vielerorts erhöhte Waldbrandgefahr, besonders im Thurgau und St.Gallen.
Die bisherige Trockenperiode im Juni sorgt für ordentlich Gesprächsstoff und Bedenken.
Das St.Galler Amt für Wasser und Energie schreibt auf ihrer Infoplattform: «Im Juni ist bisher kaum Niederschlag gefallen. Nach dem Niederschlagsüberschuss im Frühjahr wird wieder ein Niederschlagsdefizit von bis 150 Millimeter vom normal üblichen Mittel verzeichnet.»
Die Station in St.Gallen schaut auf einen trockenen Jahresstart zurück, verzeichnete im nassen Frühling sogar einen Überschuss. In den letzten Wochen ist dieser jedoch kontinuierlich gesunken und die anhaltende Trockenheit könnte schon bald zu einem Defizit führen.
«Der Fachstab Trockenheit des Kantons, der schon im März wieder aktiv wurde, ist deshalb aktuell wieder gefragter», so das St.Galler Tagblatt. Gemäss Marcel Schirmer, Leiter Hydrometrie beim Amt für Wasser und Energie, werde seit Montag wieder wöchentlich auf der Informationsplattform kommuniziert.
Gefahrenstufe ist noch auf «mässig»
Zu den Veröffentlichungen gehören auch Berichte zu Gefahrenstufen. Diese werden momentan in den St.Galler Gebieten als «mässig» auf der Gefahrenstufe 2 eingestuft.
Doch die Lage könne sich in den einzelnen Regionen weiter zuspitzen und die Lage schon bald erhöht werden. Das sagt Schirmer gegenüber dem «Tagblatt». «Es ist nicht auszuschliessen, dass wir bald zur Gefahrenstufe 3 übergehen müssen. Das verhindern könnten vor allem allfällige Gewitter.»
Gewitter würden die Lage beruhigen und «haben einen sehr kühlenden Einfluss», sagt er. Er ergänzt allerdings auch: «Während sich die Thur so tatsächlich relativ schnell um fünf Grad abkühlen könnte, nützt das bezüglich Wassermenge wenig.»
Bodensee-Wasserpegel klettert langsam gegen Minimum
Auch der sinkende Wasserpegel des Bodensees erreicht ein aussergewöhnliches Tief im Vergleich zum Medianwert. Langsam bewegt er sich sogar in Richtung langjähriges Minimum.
Die lange Trockenperiode führt in der Schweiz vielerorts auch zu Waldbrandgefahr. Ende letzter Woche erhöhten die Kantone Thurgau und St. Gallen ihre Gefahrenstufe auf «Erhebliche Gefahr».
Im Sommer ist also vielerorts Vorsicht geboten. So gibt es seit wenigen Tagen vielerorts ein bedingtes Feuerverbot. So in den Kantonen Thurgau und Appenzell Ausserrhoden. Dieses gilt im Wald und in Waldesnähe.