Schweizer Firmen machen sich Sorgen wegen globaler Mindeststeuer
80 Prozent der befragten Steuerverantwortlichen sehen die Mindeststeuer als eine «Gefahr». Dies zeigt einen neue Studie.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Unternehmen fürchten sich von einer globalen Mindeststeuer.
- 80 Prozent sehen die Steuerreform als «Gefahr».
- Für die Studie wurden 49 Steuerverantwortliche multinationale Konzerne befragt.
Die Einführung einer globalen Mindeststeuer wird von den Schweizer Unternehmen mehrheitlich als Bedrohung wahrgenommen. Aber nicht von allen.
Fast 80 Prozent der befragten Steuerverantwortlichen sehen in der angedachten globalen Mindeststeuer «definitiv eine Gefahr» oder «eher eine Gefahr», wie eine am Donnerstag publizierte Umfrage von Deloitte ergab.
Das Beratungsunternehmen befragte für die Studie 49 Steuerverantwortliche multinationaler Konzerne in der Schweiz.
Einige Firmen sehen Reform als Chance
Doch es gibt Ausnahmen. Einige Firmen sehen Chancen in der Steuerreform. Die Argumentation dahinter: Die globale Mindeststeuer würde den Steuervorteil der Schweiz gegenüber Ländern wie Deutschland, Frankreich oder den USA nur um wenige Prozentpunkte verringern; auf der anderen Seite werde aber der Steuervorteil von Staaten wie Irland, Hongkong, Malta, Zypern oder Dubai abnehmen oder verschwinden.
«Dies könnte dann dazu führen, dass Unternehmen aktuell in Niedrigsteuerstandorten angesiedelte Aufgaben in die Schweiz verlagern», wird Reto Gerber von Deloitte zitiert. Er stellt jedoch anhand der Umfrage auch fest, dass die Steuern «bei weitem nicht der wichtigste Standortfaktor» seien.
Gleichwohl hoffen die Unternehmen, dass die Nachteile bei einer Einführung einer globalen Mindeststeuer kompensiert werden. Die favorisierte Massnahme ist laut der Umfrage die Abschaffung der Verrechnungssteuer. Beliebte Kompensationen wären ausserdem eine Reduktion der Sozialversicherungsbeiträge oder Subventionen von Forschung und Entwicklung.