Schweizer gehen wegen Flug-Chaos lieber mit Auto in die Sommerferien
Die Sommerferien stehen vor der Tür – viele Reisedestinationen erwarten einen Riesenansturm. Wegen des Flug-Chaos nehmen aber viele lieber das Auto.
Das Wichtigste in Kürze
- Vielerorts ist Corona kein Thema mehr – das lockt auch Touristen wieder ins Ausland.
- Die Folgen der Pandemie hallen aber nach: Viele Airlines haben noch immer wenig Personal.
- Nau.ch hat sich in Zürich umgehört, ob sich das Flug-Chaos auf die Ferienplanung auswirkt.
Gestrichene Flüge, rappelvolle Hotels und Strände, Mietauto-Mangel – Touristen müssen sich in den Sommerferien auf Chaos einstellen. Denn nach Corona zieht es besonders viele Menschen wieder ins Ausland. Doch die Reisebranche steckt in der Krise.
Das zeigte sich zuletzt am Beispiel der Fluggesellschaft Swiss. 2021 hat die Airline Hunderte Flight-Attendants entlassen, jetzt kämpft sie mit Personalmangel. Die Folge: Am Dienstag wurde bekannt, dass sie im Juli und August deswegen zahlreiche Flüge streichen muss. Betroffen sind rund 30'000 Fluggäste nach London, San Francisco und mehr.
Und sie ist nicht die einzige Fluggesellschaft, die noch immer mit den Folgen der Corona-Zeit zu kämpfen hat: Lufthansa, Easyjet und Eurowings mussten ebenfalls Flüge streichen, zahlreiche Touristen sind bereits an Flughäfen gestrandet. Vergeht einem da nicht die Lust, in die Sommerferien zu fliegen? Nau.ch hat sich in Zürich umgehört.
Zürcher verzichten aufs Flugzeug
«Die Lust ist nicht mehr so da», sagt Pablo aus Zürich. Er habe eigentlich geplant, im Sommer nach Valencia (Spanien) zu fliegen. «Weil die Preise so stark gestiegen sind, haben wir uns aber entschlossen, mit dem Auto runterzufahren.»
Der Zürcher Noe relativiert. «Die Umstände machen das Reisen sicher komplizierter. Aber ich glaube nicht, dass sich die Leute deshalb die Ferien nehmen lassen.»
Auffällig: Viele der Befragten verreisen diesen Sommer mit dem Auto. So auch Noe – er fährt nach Italien. «So ist man auch flexibler und nicht von den Flug-Absagen betroffen», begründet er.
«Ich fahre mit dem Auto ins Tessin» und «ich war schon in den Ferien, und zwar mit dem Auto»: So klingt es auf Zürichs Strassen. Auf Flugzeug und ÖV verzichtet man nach zwei zeichnenden Pandemie-Jahren diesen Sommer offenbar lieber.