Sergio Ermotti wegen geplatztem Maskendeal angezeigt
Ein Unternehmen aus dem Kanton St.Gallen hat Strafanzeige gegen die UBS und Sergio Ermotti eingereicht. Schuld ist ein nicht zustande gekommener Maskendeal.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch eine Geldwäscherei-Verdacht verhinderte die UBS den Maskendeal der Neztal AG.
- Die Handelsfirma verklagt die UBS und Sergio Ermotti auf Schadensersatz.
Im April scheiterte ein Maskendeal zwischen dem Bund und der Netztal AG an äusserst kuriosen Umständen. Am vergangenen Januar wurde dann deshalb Strafanzeige gegen die UBS und Sergio Ermotti persönlich eingereicht, wie «CH Media» schreibt.
Ermotti ist seit November 2020 nicht mehr Chef der UBS, zum Zeitpunkt des Vorfalls leitete er die Grossbank aber noch. Ihm wird vorgeworfen, Anweisungen gegeben zu haben, um diesen Deal vorsätzlich platzen zu lassen.
Geldwäscherei-Verdacht nach Anzahlung
Das Problem begann, als die Netztal AG eine Gutschrift über 7,5 Millionen Franken vom Verteidigungsdepartement bekam. Dabei handelte es sich um die Anzahlung für einen Maskendeal, mit der das Handelsunternehmen die Lieferantenrechnungen bezahlen wollte. Die UBS spekulierte bei dieser Summe aber auf Geldwäscherei, so «CH Media».
Die Grossbank verlangte, dass das Geld an den Absender zurückgeschickt wird. Obwohl dieser Forderung nachgekommen wurde, setzte die UBS am 17. April eine Verdachtsmeldung an Geldwäscherei-Meldestelle ab. Auch nachgereichte Dokumente und Erklärungsversuche der Netztal AG nutzten nichts.
Sergio Ermotti soll Deal vorsätzlich verhindert haben
Das Handelsunternehmen sieht den Grund darin, dass Sergio Ermotti diesen Deal verhindern wollte. Die Geldwäscherei-Meldung wurde Ende Oktober als unbegründet verworfen, zu diesem war der Maskendeal aber schon geplatzt. Das Verteidigungsdepartement hatte kein Interesse mehr an den Masken und verzichtete auf den Deal im Umfang von 25 Millionen Franken.
Netztal AG will Schaden ersetzt haben
Die Netztal AG blieb auf den Masken sitzen und erlitt einen Schaden in Millionenhöhe. Mittlerweile hat man sich mit dem Verteidigungsdepartement auf einen neuen Deal geeinigt. Die UBS und Sergio Ermotti werden aber trotzdem weiterhin angeklagt.