Sergio Ermotti, CEO der UBS, treibt die Fusion mit der Credit Suisse voran, während die rechtliche Verschmelzung abgeschlossen ist.
Sergio Ermotti treibt Fusion von UBS und Credit Suisse voran
Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse berieten gemäss Medienberichten am Samstag über eine mögliche Übernahme. - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die rechtliche Fusion von UBS und Credit Suisse ist abgeschlossen.
  • Sergio Ermotti hat die Geschäftsleitung vor der Fusion neu geordnet.
  • Die operative Fusion beginnt in den USA, dann in der Schweiz.
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Die Fusion der beiden Schweizer Finanzgiganten UBS und Credit Suisse (CS) hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Muttergesellschaften sind verschmolzen, die CS existiert nicht mehr eigenständig auf Konzernebene.

Sergio Ermotti, CEO der UBS, hat sein Versprechen eingehalten und diesen Schritt bis Ende Mai vollzogen. Sergio Ermotti hält das Tempo hoch. Er hat bereits vor dem Vollzug der Fusion die Verantwortlichkeiten in der Geschäftsleitung neu geordnet. Ulrich Körner, ehemaliger CS-Chef und Leiter des CS-Bereichs im UBS-Konzern wird das fusionierte Unternehmen verlassen.

Bereits im Juni 2023 wurden die Holdinggesellschaften von UBS und CS zusammengeführt. Nun folgt in den kommenden Monaten die Fusion der operativen Einheiten in verschiedenen Ländern – zuerst am 7. Juni in den USA, gefolgt von den Schweizer Gesellschaften bis Ende September.

Fusion bringt tiefgreifende Veränderungen

Mit dieser Integration werden Pläne umgesetzt, welche Michelle Bereaux als Integrationschefin mit ihren Teams vorbereitet hat. Diese betreffen fast alle Aspekte des Bankwesens: rechtliche Struktur, Organisation, Kundenbetreuung sowie IT-Plattformen und Produkte. Auch die Mitarbeiter, die sich um diese Bereiche kümmern, sind betroffen.

Die Fusion führt zu einem Stellenabbau sowohl in der Schweiz als auch im Ausland. Laut Sergio Ermotti wird der Grossteil der Stellenstreichungen in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. In den kommenden Monaten wird die Bank jedoch mehr Personal benötigen, um die Integration zu bewältigen.

Die rechtliche Fusion vereinfacht auch die Konzernstruktur von UBS und CS, welche unter ihrem Holdingdach eine Vielzahl von Gesellschaften haben. Insbesondere bei der CS gibt es Hunderte Tochtergesellschaften, welche Kapital binden und ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Hier plant die UBS, aufzuräumen und zu vereinfachen.

Bist Du gespannt auf die Entwicklung von UBS und Credit Suisse?

Nach der rechtlichen Fusion ist nun auch der Weg frei für den Wechsel aller CS-Kunden zur UBS. Diese wurden bereits über den Besitzerwechsel informiert, aber im täglichen Bankgeschäft hat sich bisher wenig verändert.

Sergio Ermotti Lohn Politik
Sergio Ermotti, der CEO von UBS und Credit Suisse - keystone

Finanzielle Sicherheit durch Sergio Ermotti

Trotz aller Herausforderungen kann sich die UBS auf ein solides finanzielles Polster verlassen: Die Finanzmarktaufsicht hat die CS angewiesen, spezielle Obligationen in Höhe von 16 Milliarden Franken abzuschreiben. Dadurch soll der UBS ein finanzielles Sicherheitspolster gegeben werden. Dieses Polster wird nun genutzt und bietet der UBS eine gewisse Sicherheit durch Sergio Ermotti.

«Es ist fast unmöglich, dass die UBS-CS-Fusion finanziell scheitert», sagt Tomi Laamanen, Professor für strategisches Management an der Universität St. Gallen. Er betont auch, dass das grosse Reservepolster nicht nur die finanziellen Risiken abfedert, sondern auch bei den Integrationsrisiken hilft.

Die Fusion ist also nicht nur im Sinne der Aktionäre der UBS. Sie können auch bei einer schwierigen Integration von einer Verbesserung der Profitabilität ausgehen.

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