Sergio Ermotti wundert sich über Kritik an Millionengehalt
UBS-Chef Sergio Ermotti äussert sich im Migros-Magazin zu seinem umstrittenen 14,4-Millionen-Lohn. Er verteidigt die Höhe und betont seinen Wert für die Bank.
Sergio Ermotti, CEO der UBS, hat in einem aktuellen Interview mit dem «Migros-Magazin» Stellung zu seinem vieldiskutierten Gehalt bezogen. «Ich kenne den Wert des Geldes und verstehe, dass mein heutiger Lohn vielen nicht normal erscheint», wird Ermotti zitiert.
Der Bankenchef erhielt für neun Monate Arbeit 14,4 Millionen Franken, wie die «Aargauer Zeitung» berichtete. Dies löste heftige Kritik aus, der der «Leader des Jahres» der «Handelszeitung» im Interview mit Unverständnis begegnet:
«Manchmal frage ich mich schon, warum hohe Löhne in der Wirtschaft so viel Aufmerksamkeit erhalten», so Sergio Ermotti. In Sport und Entertainment seien dieselben Summen schliesslich «kein Thema».
Sergio Ermotti verweist auf leistungsbezogenes Gehalt
Die hohe Vergütung war in der Vergangenheit auf breite Ablehnung gestossen. FDP-Präsident Thierry Burkart bezeichnete sie als «anmassenden Boni-Exzess», wie «Watson» berichtet.
Auch SP-Co-Präsident Cédric Wermuth hatte das Gehalt scharf kritisiert. Er nannte es «jenseits von Gut und Böse», so die «Aargauer Zeitung».
Ermotti verweist im «Migros-Magazin» darauf, ebenso wie seine Konkurrenten und anhand seiner Leistung bezahlt zu werden. Der fraglichen Summe hätten der Verwaltungsrat und 90 Prozent der Aktionäre zugestimmt.
Zeit Jahrzehnten auf dem Parkett aktiv
Sergio Ermotti wurde 1960 in Lugano geboren und begann seine Karriere als Wertpapierhändler bei Cornèr Bank. 1985 wechselte er zur Citibank, 1987 ging Ermotti zur Merrill Lynch, wo er verschiedene Führungspositionen innehatte.
2005 wurde der Banker Mitglied der Konzernleitung bei UniCredit. 2011 wurde er zum Leiter Europa, Nahost und Afrika der UBS und zum CEO ad interim ernannt.
2012 wurde Ermotti offiziell zum CEO der UBS bestellt, 2020 verliess er die Bank, kehrte aber 2023 zurück. Ermotti leitet nun die Integration der Crédit Suisse.