Sissach BL: Posse um Tschudy-Villa nun vor Kantonsgericht

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Sissach,

Die Tschudy-Villa, ein einst stolzes Gebäude im Baselbieter Sissach, steht nun halb zerstört da. Ein erbitterter Rechtsstreit entscheidet über ihr Schicksal.

Tschudy-Villa
Die Tschudy-Villa, einst stolzes Gebäude, steht nun halb zerstört da. - Kanton Baselland

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit um die Tschudy-Villa in Sissach BL geht in die nächste Runde.
  • Der Eigentümer des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes begann bereits mit dem Abriss.
  • Der Fall landet jetzt vor dem Kantonsgericht.

Die Tschudy-Villa in Sissach ist seit Langem ein Streitpunkt zwischen dem Eigentümer und dem Kanton Baselland. Der Besitzer hatte vor, das Gebäude abzureissen, doch der Kanton stufte es bereits 2003 als schutzwürdig ein.

Im Frühjahr 2022 begann der Eigentümer dann überraschend mit dem Abriss des Gebäudes. Doch seine Pläne wurden schnell durchkreuzt: Die Denkmalpflege stoppte den Abriss und leitete eine Untersuchung ein. Das Ergebnis? Die Villa wurde im März dieses Jahres offiziell unter Denkmalschutz gestellt.

Findest du es wichtig, dass historische Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden?

Seither steht das Haus unberührt da – halb zerstört. Um weitere Schäden durch Wettereinflüsse zu verhindern, wurde ein provisorisches Dach installiert.

Der Kampf um die Zukunft der Villa geht weiter

Aber das letzte Kapitel dieser Geschichte ist noch nicht geschrieben: Wie von der «bz Basel» berichtet wird, wurde gegen die Unterschutzstellung der Villa Klage beim Kantonsgericht eingereicht.

Es geht um insgesamt drei Beschwerdeverfahren. Darunter ist auch der Beschluss des Regierungsrats, die Villa endgültig unter Denkmalschutz zu stellen.

Diese Verfahren – sowie weitere potenzielle vor dem Bundesgericht – könnten sich über Monate und Jahre hinziehen. So sagt es gegenüber der Zeitung Andrea Tschopp, Sprecherin der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion.

Das bedeutet: Solange die Verfahren laufen, bleibt die Villa in ihrem aktuellen Zustand – halb zerstört und verlassen. Erst wenn die Unterschutzstellung rechtskräftig wird, kann der Kanton entsprechende Massnahmen durchsetzen.

Laut Gesetz müsste das Gebäude dann auf Kosten des Verursachers – hier der Eigentümer – wiederhergestellt werden. Im schlimmsten Fall könnte der Eigentümer sogar enteignet werden. Dann, wenn der Schutz des Gebäudes auf keinem anderen Weg erreicht werden kann.

Kommentare

User #7882 (nicht angemeldet)

Hoffentlich findet dieser seitens Kanton engstirnige Streit ein baldiges Ende mit der Beseitigung dieses hässlichen Trümmerhaufens. Er hat schon vor dem vor dem Abrissversuch völlig verwahrlost ausgesehen. Der Zaun und das umgebende Mauerwerk sind längst total verlottert, Türme von verfaulten Holzpaletten und Harassen mit leeren staubigen Weinflaschen ragen aus dem meterhohen Gestrüpp vor dieser Bruchbude. Der Anblick ist noch um einiges scheusslicher als die Reithalle in Bern und eine Zumutung für das Dorf Sissach. Hier wird wertvoller Boden für einen Schandfleck vergeudet, während kostbares Kulturland immer weiteren Überbauungen geopfert wird.

User #6591 (nicht angemeldet)

Es zeigt gut dass wir um baseland zuviele staatsangestellte haben und die Regierung unsere Steuergelder vermutet. Die BLKB konnte ihr altes ygebäude am Eingang von Sissach abreissen und ein schreckliches Ding bauen, eine Privatperson wird schikaniert bis zum geht nicht mehr

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