So viel riskieren Touristen in der Schweiz fürs perfekte Kuh-Foto
Das Wichtigste in Kürze
- Touristen lassen sich in den Schweizer Alpen gerne mit Kühen ablichten.
- Sie posieren direkt neben den Tieren, streicheln sie und machen Selfies.
- Dabei warnt der Bauernverband: Eigentlich sollte man sich Kühen nicht einfach so nähern.
Dass Kühe Wanderer angreifen, ist in den Schweizer Alpen keine Seltenheit. Oft führen Wanderwege über Kuhweiden – vor allem Mutterkühe mit Kälbern können sich durch «Eindringlinge» schnell bedroht fühlen.
Gerade ausländischen Touristinnen und Touristen scheinen sich der Gefahr oft nicht bewusst zu sein. Nau.ch berichtete kürzlich über ein Video vom Oeschinensee BE, in dem eine Gruppe Teenager eine Kuh provozierte. Das Tier verjagte die Selfie-Jäger schliesslich mit einem Kopfstoss.
Ein Blick auf Social Media zeigt: Das ist bei weitem kein Einzelfall. An beliebten Orten wie dem Oeschinensee oder dem Seealpsee AI wollen viele mit den Tieren für Fotos posieren.
Kuh-Selfies bei Touristen beliebt
Die Kühe reagieren darauf unterschiedlich. Einige bleiben ruhig liegen, während sich Instagram-Nutzer und -Nutzerinnen in verschiedensten Posen vor ihnen ablichten lassen. Andere lassen sich sogar streicheln oder scheinen von selbst näher heranzukommen.
Es kommt aber auch zu gefährlichen Momenten, wie das Video einer indonesischen Influencerin vom Oeschinensee BE zeigt (sie ganz oben): Sie will eine Kuh an der Flanke berühren, als diese plötzlich mit dem Kopf in ihre Richtung stösst.
Die Touristin kreischt auf und rennt davon. «Ups», schreibt sie zu dem Video, begleitet von mehreren Lach-Emojis.
Kühe «mögen es nicht», von Fremden «betoucht» zu werden
«Eigentlich sollte allen bewusst sein, dass man zu Rindvieh Abstand wahren sollte», meint der Schweizer Bauernverband zu den Bildern.
Wie verhalten Sie sich beim Wandern gegenüber Kühen?
Kommunikationsverantwortliche Sandra Helfenstein warnt gegenüber Nau.ch: «Auch Milchkühe, die sich den Umgang mit Menschen per se gewohnt sind, mögen es nicht, von fremden Leuten bedrängt und betoucht zu werden. So provoziert man gefährliche Situationen.»