Spaghetti Bolognese ziehen in Zürich Stadtfüchse an

Redaktion
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Zürich,

Im Zürcher Heuried-Quartier erzürnt ein Abfall-Grüsel seit Jahren die Gemüter der Anwohner. Die Essensreste ziehen Krähen und Füchse an.

staupe fuchs
Ein Fuchs versteckt sich in einem Busch. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zürcher Heuried-Quartier treibt ein Abfall-Grüsel sein Unwesen.
  • Auf der Wiese vor einer Liegenschaft stapeln sich Essensreste. Das verärgert die Anwohner.
  • Das Essen zieht Krähen und Füchse an. Die Folgen sind dramatisch.

Einen Balkon mit Blick ins Grüne wünschen sich viele. Weniger schön ist die Aussicht, wenn sich davor Essens-Reste türmen. So ergeht es mehreren Dutzend Anwohnern an der Schaufelbergerstrasse im Zürcher Heuried-Quartier – und das seit Jahren!

Denn: Ein Unbekannter entsorgt fast täglich seinen Müll. Gleich mehrere Anwohner vermuten, dass der Abfall-Grüsel in der dazugehörigen Liegenschaft wohnt - und die Essensreste kurzerhand vom Balkon rührt. «Die Person wirft ganze Menus aus dem Fenster», ärgert sich A. S.* (Name der Redaktion bekannt), die gleich um die Ecke wohnt.

«Das ist eine Sauerei»

«Es lagen dort schon ganze Brote, Knochen und sogar eine Portion Spaghetti Bolognese», klagt sie. Unternommen wurde bisher nichts. Ein Augenschein vor Ort zeigt: Die Wiese ist tatsächlich mit Essensresten übersät – von Käse, über Kekse bis hin zu einer angebissenen Nektarine liegen auf dem Boden. Der Abfall-Grüsel hat ganze Arbeit geleistet.

Besonders prekär: Die Nahrungsmittel ziehen tagsüber hungrige Krähen und Insekten an, nachts kommen die Füchse. Letztere höre man nachts regelmässig ums Futter streiten.

Füchse laufen in Stadtwohnungen

«Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Füchse aufgrund der Essensreste im Quartier aufhalten, ist gross», bestätigt Wildhüter Fabian Kern. Er warnt: «Füchse, die gefüttert werden, verlieren die Distanz zum Menschen. Irgendwann sind sie so degeneriert, dass sie geschossen werden müssen.»

Immer wieder würden Tiere in der Stadt Zürich in Wohnungen und Häuser laufen. Der Besuch nimmt meist ein jähes Ende: «Allein im Juni musste ich deshalb schon über ein Dutzend Füchse erlegen», so Kern. Und die Fälle nehmen zu.

A. S.* kann nicht verstehen, wieso niemand handelt. Viel hat der Abfall-Sünder ohnehin nicht zu befürchten: Wird er auf frischer Tat ertappt, droht ihm eine Busse wegen Littering von gerademal CHF 80.-, wie es bei der Stadtpolizei Zürich auf Anfrage heisst. Da kosten die Abfall-Säcke, die der Grüsel mit seiner Entsorgungstaktik einspart, um ein Vielfaches mehr. Der Müll-Zoff dürfte also weitergehen.

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