Die Stadt Biel möchte den frühen Erwerb der deutschen oder französischen Sprache für Kinder mit einer anderen Muttersprache noch intensiver unterstützen.
Kinderkrippe
Die Stadt Biel setzt auf frühzeitige Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund. (Symbolbild) - keystone

Die Stadt Biel will den frühen Erwerb der deutschen oder französischen Sprache für fremdsprachige Kinder noch stärker fördern. Sie hat am Dienstag ein Programm vorgestellt, in welchem die Jüngsten eine Kindertagesstätte oder eine Spielgruppe in ihrer künftigen Schulsprache besuchen können.

Mit dem Projekt «Startklar: Deutsch vor dem Kindergarten» respektive «Prêt à partir: français avant l’école enfantine» will Biel die soziale Integration fremdsprachiger Kinder fördern.

Familien mit beschränkten finanziellen Mitteln will sie den Zugang zu Kindertagesstätten (Kitas) und Spielgruppen erleichtern. Auch investiert Biel in die Qualität und Früherkennung in Spielgruppen und Eltern-Kind-Sprachtreffs.

Mit dem neuen Programm sollen Kinder mit Förderbedarf systematischer und über einen längeren Zeitraum als bisher einen Betreuungsplatz erhalten. Das Programm soll zudem gezielter über die familienergänzende Betreuung informieren.

«Unser Ziel mit dem frühen Sprachenlernen ist es, jene Kinder zu erkennen, die Unterstützung brauchen», erklärte Stadträtin Glenda Gonzalez Bassi. Das Beherrschen einer der beiden Sprachen solle zudem den Eintritt in den Kindergarten erleichtern.

Hoher Anteil an Kindern mit Sprachdefiziten

Laut der Stadt Biel verfügen 42 bis 45 Prozent der Bieler Kinder zwei Jahre vor dem Eintritt in den Kindergarten nicht über die nötigen Sprachkenntnisse. Für die Behörden lohne es sich daher, in die frühe Sprachförderung zu investieren. In Biel leben Menschen von 150 Nationalitäten, sie sprechen 160 verschiedene Sprachen.

Eine im Auftrag der Stadt Biel von der Universität Basel durchgeführte Sprachstanderhebung zeigte, dass Kinder, die eine Kita oder eine Spielgruppe in ihrer Schulsprache besuchen, über wesentlich bessere Kenntnisse verfügen als Kinder, die keine solchen Einrichtungen besuchen.

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