Die Universität Zürich beendet die Zusammenarbeit am Joint Medical Master ohne Vorwarnung.
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Blick auf die Universität St.Gallen (HSG). - Keystone

Die Beendigung der Zusammenarbeit zum Joint Medical Master ist von der Universität Zürich ohne Kenntnis der HSG entschieden worden.

Dies geht aus der Antwort der St. Galler Regierung auf zwei SP-Vorstösse hervor. Wie die neue Ausbildung weitergeführt werden kann, ist noch offen.

Am Dienstag hatten es FDP, Mitte-EVP und SVP in der Junisession abgelehnt, einen Vorstoss zur Zukunft des Joint Medial Masters für dringlich zu erklären.

Die Fraktionen seien von der Universität St. Gallen direkt informiert worden, sagte der Sprecher der SVP. Diese Informationen waren aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Zusammenarbeitsabbruch war Entscheidung aus Zürich

Zwei Tage später hat die Regierung die Vorstösse bereits beantwortet. Danach war der Abbruch der Zusammenarbeit für den 2020 gestarteten Medical Master ein Entscheid der Universität Zürich. «Die Verantwortlichen der HSG wurden lediglich einen Tag vor Bekanntgabe informiert».

Die Ausbildung gibt es erst seit 2020 und basierte bisher auf einer Kooperation zwischen den beiden Hochschulen sowie dem Kantonsspital St.Gallen – das Bachelor-Studium wird in Zürich absolviert; danach wechseln Studierende nach St.Gallen zum Masterstudium – eine sehr gefragte Option laut offizieller Stellungnahme.

Regierung bedauert Entscheidung und sucht Lösungen

Es könne nicht abschliessend beurteilt werden, ob die Aufkündigung der Zusammenarbeit hätte verhindert werden können, schrieb die Regierung. Sie bedauere den Entscheid. Es sei das klare Ziel, dass die Ausbildung weiterhin in St.Gallen angeboten werde.

Dazu sind aber noch zahlreiche Fragen offen. So fehlen etwa Lösungen für Übergänge zwischen Bachelor- und Masterstudium.

Eine Task Force ist bereits im Einsatz; zudem benötigt die HSG einen neuen Partner – laut Universitätsgesetz kann eine solche Ausbildung nur kooperativ angeboten werden – hierfür kommt möglicherweise ETH Zürich in Frage.

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