Stephan Widrig will Investitionen im Flughafen Zürich senken
«Sparen ist angesagt», so der Flughafen-Chef Stephan Widrig. Nun werden kostenintensive Projekte um drei bis fünf Jahre verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Investitionen des Flughafens sollen in den nächsten drei Jahren gesenkt werden.
- Die Neubauten von Dock A und Terminal 1 werden um drei bis fünf Jahre verschoben.
Der Chef des Flughafens Zürich will die Investitionen in den kommenden drei Jahren zurückfahren. Wachstums-Projekte wie der Terminal-Neubau sollen verschoben werden, wie Stephan Widrig in einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen vom Freitag sagte.
2020 sei ein «historisch einmaliges Jahr für die Luftfahrt» gewesen mit einem dramatischen Verkehrseinbruch.
Der Flughafen Zürich spart, wo er nur kann
«Wir haben Kosten und Investitionen gekürzt, Stellen abgebaut, die Dividende nicht ausbezahlt und neues Fremdkapital aufgenommen», betonte Widrig. Er rechnet damit, auch ein «schwieriges 2021» ohne staatliche Unterstützung aushalten zu können.
Gespart werden soll auch weiterhin. «Projekte, die sich noch in einem frühen Planungsstadium befinden, verschieben wir um drei bis fünf Jahre», so Stephan Widrig. Das betreffe auch die Neubauten von Dock A und Terminal 1. Das soll die Investitionssumme beträchtlich senken.
Sagt Stephan Widrig «Ja» zur Impfpflicht?
Mit Blick auf die Corona-Pandemie plädiert Widrig: Passagiere, die eine Impfung oder ein negatives Testergebnis vorweisen können, sollen von Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln ausgenommen werden. Er hofft, dass sich dieser Ansatz bis März durchsetzt. «Wegen eines minimalen Restrisikos darf man nicht den ganzen Reiseverkehr unterbinden», so Stephan Widrig. Eine Impfpflicht lehnt er hingegen ab.
Das im Frühjahr zur Abstimmung stehende CO2-Gesetz kritisiert der Flughafen-Chef. Es setze die falschen Anreize und verschlechtere die Wettbewerbsfähigkeit.
«Die Abgaben werden nicht dafür eingesetzt, dass Passagiere klimafreundlicher fliegen können», sagte Widrig. Sie sollten vielmehr für den Kauf von nicht-fossilen Energieträgern eingesetzt werden. Zudem fehle die europäische Harmonisierung und je mehr hierzulande besteuert werde, desto mehr würden Hubs wie etwa Istanbul profitieren.