Strassenstrich: Luzerner Prostituierte sollen Panikraum erhalten
In Luzern soll die Sicherheit der Sexarbeiterinnen verbessert werden. Zu diesem Zweck soll auf dem Strassenstrich unter anderem ein Panikraum gebaut werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Luzern soll der Strassenstrich sicherer gemacht werden.
- Die Stadt prüft offenbar die Installation von Kameras.
- Ein Verein plant ausserdem den Bau eines Panikraums.
Der Strassenstrich in Luzern befindet sich im Gewerbegebiet Ibach. Neu weist ein offizielles Strassenschild den Weg zu den Sexarbeiterinnen. Dieses soll dazu beitragen, die Sicherheit für die Frauen zu verbessern. Laut der Stadt soll damit erkennbar sein, dass der «Strassenstrich offiziell ist» und die «Sexarbeit vor Ort legal».
Gegenüber der «Luzerner Zeitung» betont Simon Rimle, Leiter der Kommunikation: «Durch die verbesserte Sichtbarkeit sollen die Sexarbeiterinnen besser vor Übergriffen geschützt werden.» Der Wegweiser soll aber erst der Anfang sein.
Die Stadt prüft demnach weitere Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit beim Strassenstrich. So sei derzeit etwa die Installation von Kameras ein Thema. Rimle sagt aber auch: «Spruchreif ist noch nichts.»
Der Luzerner Verein für die Interessen von Sexarbeitenden (Lisa) hat den neuen Wegweiser zusammen mit der Stadt geplant. Geschäftsleiterin Eliane Burkart begrüsst die laufende Analyse. Doch betreffend Sicherheit sei die Situation trotz verstärkter Patrouillentätigkeit der Polizei und zusätzlichem Sicherheitsdienst nach wie vor unbefriedigend.
Zweiter Container soll für mehr Sicherheit auf Strassenstrich sorgen
Seit der Verlegung im Jahr 2012 sei immer wieder deutlich geworden, dass der aktuelle Standort nicht ideal sei. Er sei abgelegen und es fehle an sozialer Kontrolle, so Burkart. Die Gefährlichkeit des Luzerner Strassenstrich-Standortes ist laut dem Bericht bekannt. In der Vergangenheit sei es immer wieder zu gewaltsamen Vorfällen gekommen.
«Die Sexarbeitenden haben keine Möglichkeit, sich an einen sicheren Ort zu begeben, wenn es zu gefährlichen Situationen kommt.» Die Expertin betont, dass der aktuelle Beratungscontainer «Hotspot» nicht immer offen sei. Deshalb bleibe als einziger Schutzort die nur mit Code zugängliche kleine Toilette.
Ein zweiter Container soll deshalb für mehr Sicherheit sorgen. «Vor rund zwei Wochen haben wir die Baubewilligung der Stadt Luzern erhalten», so Burkart. Der zweite Container sei für die Sexarbeitenden mittels Zahlencode rund um die Uhr zugänglich.
Der Raum diene als Sicherheits-, Zufluchts- und Aufenthaltsort. «Er wird mit einer weiteren Toilette und Schliessfächern ausgestattet sein.»