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Studie: Gewalt in der Partnerschaft in der Schweiz weit verbreitet

Keystone-SDA
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Zürich,

In der Schweiz haben laut einer Studie 42 Prozent der Frauen Gewalt in ihrer Partnerschaft erlebt. Bei Männern sind 24 Prozent von häuslicher Gewalt betroffen.

coronavirus Häusliche Gewalt
Fast jede zweite Frau hat schon einmal Gewalt in ihrer Partnerschaft erlebt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen in der Schweiz sind besonders von häuslicher Gewalt betroffen.
  • Aber auch knapp jeder vierte Mann erfährt Gewalt in der Partnerschaft.
  • Gewalt ist der Trennungsgrund Nummer 1 in der Beziehung.

42 Prozent der Frauen in der Schweiz haben bereits Gewalt in der Partnerschaft erlebt. Bei den befragten Männern sind es 24 Prozent. Dies hat eine im Herbst 2021 durchgeführte repräsentative Studie von Sotomo bei über 3500 Personen ergeben.

Frauen sind dabei gemäss den Studienautoren unverhältnismässig stark betroffen. Gewalt stelle immer eine Grenzüberschreitung dar und habe oft traumatisierende Folgen.

Am häufigsten betroffen sind Frauen zwischen 26 und 45 Jahren, wie die am Dienstag veröffentlichte Studie zeigt. Sie wurde im Auftrag der Dachorganisation der Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein durchgeführt. Weil keine umfassende Prävalenzstudien über einen längeren Zeitraum vorliegen, müssen die Ergebnisse laut den Autoren isoliert als eine erstmalige Bestandesaufnahme gewertet werden.

Gewalt Coronavirus
Ein Gerichtsverfahren birgt die Gefahr von Retraumatisierung für Opfer sexueller Gewalt. (Symbolbild) - Keystone

Dass Gewalt in der Partnerschaft in der Schweiz weit verbreitet ist, belegten auch die Antworten auf die Frage, ob im näheren Umfeld schon diese Gewaltform vermutet worden sei. Das bejahten knapp 40 Prozent der Befragten.

Für drei Viertel der Befragten ist Gewalt in der Beziehung der Trennungsgrund Nummer 1. Die hohe Anzahl Betroffener zeigt aber, dass Gewalt in der Beziehung dennoch für zu viele Personen alltäglich ist.

Femizide als Spitze des Eisbergs

Die Studienergebnisse sowie die hohe Anzahl begangener Femizide in den letzten Wochen zeichnen laut Medienmitteilung ein gravierendes Bild. Die Femizide seien angesichts der vielen Frauen, die gemäss Studie bereits partnerschaftliche Gewalt erlebt haben, offenbar nur die Spitze des Eisbergs.

Für viele gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder sind darum laut Mitteilung Frauenhäuser eine wichtige Anlaufstelle und stellen eine Chance dar, um die Gewaltspirale verlassen zu können. Die Flucht in ein Frauenhaus markiert laut der Studie einen mutigen Schritt im Leben der Frauen.

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Im Jahr 2021 gab es in der Schweiz bereits über 20 Femizide. (Symbolbild) - Keystone

In der Studie gaben über 90 Prozent an, dass es sinnvoll sei, wenn die öffentliche Hand mehr für Kampagnen ausgibt. In einer eigenen Kampagne zeigt der Dachorganisation der Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein anhand von echten Gegenständen von vier Frauen, was diese bei sich hatten, als sie Zuflucht im Frauenhaus fanden.

Mit der Unterzeichnung der Istanbul-Konvention hat sich die Schweiz 2018 dazu verpflichtet, umfassende Massnahmen gegen geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt zu ergreifen.

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