Tessiner Eltern erhalten Strafen für sexuelle Ausbeutung der Kinder
Ein italienisches Eltern-Paar im Tessin missbrauchte ihre Kinder sexuell. Nun wurden sie vom Kriminalgericht zu Strafen von 13 und 15 Jahren Haft verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein italienisches Ehepaar missbrauchte seine Kinder während zehn Jahren sexuell.
- Die Eltern wurden vor Gericht nun schuldig gesprochen.
- Der Mann bekam 15 Jahre Gefängnisstrafe und die Frau 13 Jahre.
Ein italienisches Ehepaar im Tessin hat seine beiden Kinder während Jahren sexuell missbraucht. Dafür verurteilte es das Kriminalgericht in Lugano am Donnerstag zu Freiheitsstrafen von 15 und 13 Jahren.
Das Gericht sprach den 50-jährigen Mann und seine fünf Jahre jüngere Ehefrau für schuldig. Die Gründe: Wiederholter sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und harte Pornografie.
Tochter fand Mut zur Anzeige
Das Paar befindet sich seit 2016 in vorzeitigem Strafvollzug und derzeit in Scheidung. Der Missbrauch des Sohnes und der Tochter erstreckte sich über einen Zeitraum von zehn Jahren. Schliesslich hatte die Tochter den Mut, ihre Eltern anzuzeigen. Zuvor hatte sie zu rebellieren begonnen, worauf sie in eine Jugendeinrichtung kam.
Der Missbrauch begann 2006, nachdem das Paar aus Norditalien ins Tessin gezogen war. Die Tochter war damals drei Jahre alt, der Sohn sieben.
Die Familie lebte in einem kleinen Dorf bei Bellinzona in einer abgelegenen Villa. Umgeben von einem grossen Garten, eingezäunt und sicherheitsüberwacht. Die masslosen Übergriffe spielten sich also im Verborgenen ab.
Eltern sahen Kinder als reine Sexobjekte
Der Fall gilt als bisher schwerster im Kanton Tessin. Die Anklage listete rund hundert Übergriffe auf. Einmal soll der Vater seine heranwachsende Tochter vergewaltigt haben. Die Eltern hätten ihre Kinder als reine Sexobjekte betrachtet und sie zu ihrem eigenen Vergnügen missbraucht.
Die Mutter bat vor Gericht zwar um Verzeihung. In den zehn Jahren der Tortur hatte sie allerdings nichts unternommen, um dem unfassbaren Treiben ein Ende zu setzen. Sie half im Gegenteil ihrem Mann, seine perversen Triebe auszuleben.
Das Gericht folgte mit dem Urteil weitgehend den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Sie hatte für den Vater eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren verlangt, für die Mutter eine solche von vierzehneinhalb Jahren. Die Verteidigung hatte Freiheitsstrafen nicht über sechs Jahre gefordert.
