Tessinerin schlägt am TV gegen Vergewaltiger zurück

Noëlle Steiner
Noëlle Steiner

Bellinzona,

Immer wieder wurde eine 13-jährige Tessinerin vom Gitarrenlehrer im Proberaum missbraucht. Jahre später stellt sie ihn im italienischen Fernsehen zur Rede.

Die TV-Reporterin folgt dem Gitarrenlehrer aus dem Restaurant und stellt ihn zur Rede.
Die TV-Reporterin folgt dem Gitarrenlehrer aus dem Restaurant und stellt ihn zur Rede. - Screenshot/iene.mediaset.it

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 50-jähriger Gitarrenlehrer missbrauchte seine 13-jährige Schülerin mehrfach.
  • 2015 wurde er zu einer 20-monatigen bedingten Haftstrafe verurteilt.
  • Nun lockte sie ihn in einer TV-Sendung in ein Restaurant und stellte ihn zur Rede.

Mit 13 Jahren wird eine Tessinerin von ihrem damaligen, 50-jährigen Gitarrenlehrer mehrfach belästigt und missbraucht. Immer wieder fasst er ihr im Proberaum unter das T-Shirt, zieht seine Hose aus und onaniert vor ihr.

Fünf Jahre später zeigt sie ihn schliesslich an. 2015 wird er vor dem Gericht in Bellinzona zu einer bedingten 20-monatigen Haftstrafe verurteilt. Sie erhält eine Entschädigung von rund 5000 Franken.

In der Sendung «Le iene» des TV-Senders «Italia 1» hat die junge Frau nun zurückgeschlagen. Der Peiniger wurde in ein Restaurant gelockt und von der jungen Frau zur Rede gestellt. Immer wieder fragt sie ihn wütend: «Bereust du, was du getan hast?».

Der Gitarrenlehrer als Idol

Für die damals 13-Jährige brach eine Welt zusammen, als die sexuellen Belästigungen anfingen. Der Gitarrenlehrer war ein Idol für das Mädchen. «Ich träumte davon, nach Texas zu gehen und mit ihm Gitarre zu spielen», sagt sie zur Moderatorin.

Weil sie sich niemandem anvertrauen konnte, setzte sie den Unterricht fort. «In gewissen Stunden habe ich die Gitarre nicht einmal aus dem Koffer genommen», erzählt sie in der Sendung. Acht Monate lang lässt sie den Missbrauch über sich ergehen.

Er sei «verliebt» gewesen

Bei der Konfrontation im Restaurant erwidert der ehemalige Lehrer, dass er «verliebt» gewesen sei und seine Taten nicht rückgängig machen könne. «Ich habe einen grossen Fehler gemacht, bereue es und fertig», meint er am Schluss der Fernsehsendung und flüchtet vor den Kameras.

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