Topkader des Bundes sollen höchstens eine Million verdienen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Staatspolitische NR-Kommission möchte, dass Bund-Topkader max. 1 Mio. CHF verdienen.
- Dieser Lohndeckel soll für SBB, Post, Swisscom, RUAG, Skyguide, SUVA und SRG gelten.
- Vergangenes Jahr wurde diese Grenze nur bei der Post und der SBB überschritten.
Lohnexzesse beim Bund könnten der Vergangenheit angehören: Topkader der Bundesbetriebe sollen nicht mehr als eine Million Franken verdienen. Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats (SPK) hat eine entsprechende Gesetzesänderung in die Vernehmlassung geschickt.
Diese geht zurück auf eine parlamentarische Initiative der ehemaligen SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer (BL).
Sie hatte verlangt, dass die Kader von Bundes- oder bundesnahen Unternehmen nicht mehr verdienen dürfen als ein Bundesrat. Die Kommissionen beider Räte stimmten dem zu.
Eine Million Franken als Lohndeckel
In der Debatte setzte sich allerdings die Meinung durch, dass nicht der eigentliche Bundesratslohn von 475'000 Franken die Obergrenze darstellen sollte, sondern die um Nebenleistungen und vor allem um den kumulierten Rentenanspruch ergänzte Gesamtentschädigung. So kommt ein Lohn von ungefähr einer Million Franken pro Jahr zusammen.
Ein Lohndeckel in dieser Höhe soll künftig für die Topkader von SBB, Post, Swisscom, RUAG, Skyguide, SUVA und SRG gelten. Er ist in den jeweiligen Spezialgesetzen festgelegt. Auch hier geht es nicht nur um den eigentlichen Lohn, sondern um das gesamte «Entgelt», das sämtliche geldwerten Leistungen wie Nebenleistungen oder die berufliche Vorsorge abdeckt.
Grenze nur bei Post und SBB überschritten
In den am Donnerstag veröffentlichten Unterlagen zur Vernehmlassung hält die SPK fest, dass die Entgelte in den meisten der betroffenen Unternehmen heute deutlich unter einer Million Franken liegen.
Die Grenze wurde letztes Jahr nur bei Post und SBB überschritten: Gemäss Kaderlohnreporting 2018 betrug die höchste Entschädigung bei der Post 1,28 Millionen Franken, bei den SBB lag das höchste Entgelt bei gut 1,2 Millionen Franken.
Die Swisscom ist ein Spezialfall, da sie als börsenkotiertes Unternehmen dem Aktienrecht untersteht und nicht im Kaderlohnreporting aufgeführt wird. Gemäss Vergütungsbericht des Unternehmens hat Swisscom-Chef Urs Schaeppi 2018 mit Nebenleistungen insgesamt rund 1,83 Millionen Franken verdient.
Lohnerhöhungen sollen damit nicht provoziert werden
Die Kommission betont in ihrem Bericht, dass mit der Obergrenze keine Lohnerhöhungen provoziert werden sollen. Es sei ein klares Signal, dass eine bestimmte Grenze nicht überschritten werden dürfe.
Den konkreten Lohn will die SPK aber nicht ins Gesetz schreiben. Dies habe entsprechend den unterschiedlichen Bedürfnissen der Betriebe zu erfolgen und sei nicht Sache des Gesetzgebers. Eine Minderheit der Kommission befürchtet wegen der Obergrenze eine Korrektur nach oben und will die Vorlage daher ablehnen.