Über diese Mini-Pasta der SBB nervt sich sogar Mitarbeiterin
Für fast 24 Franken gönnt sich ein hungriger Passagier der SBB ein üppiges und leckeres Pasta-Gericht – denkt er zumindest. Doch es kommt ganz anders …
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB serviert neun Stück Teigwaren für knapp 24 Franken.
- Einem Nau.ch-Leser stossen Gericht und Preis sauer auf.
- Die SBB rechtfertigt den Preis mit saisonalen Gerichten und aufwendiger Warenlogistik.
Zockt die SBB hungrige Passagiere ab? Ja, wenn es nach Nau.ch-Leser Igor P.* geht. Vor einigen Tagen ist er unterwegs im Zug von Interlaken Ost nach Bern. Sein Magen knurrt, also wählen seine Begleitung und er den Speisewagen. «Im Gegensatz zum Rest des Zuges hatte es hier zudem ordentlich Platz», erzählt Igor.
Seine Freundin wählt ein rotes Thai Curry, und er selbst eine Portion Cappellacci-Pasta. «Das Bild auf der Menükarte hat es mir besonders angetan», sagt der Leser. Überzeugend lautet die Bildunterschrift «Ein Hauch Italien». Für den Preis von 23,50 Franken erwartet er eine annehmbare Mahlzeit.
Als dann der Teller kommt, der Schock: «Da waren gerade mal neun Stück Cappellacci drauf. Ich fragte mich, was das soll!» Doch der Bahngast ist hungrig und isst.
«Dabei waren die Teigwaren nicht einmal besonders lecker, eher fade», sagt Igor. Als die servierende Gastro-Mitarbeiterin sich im Anschluss nach dem Rechten erkundigt, meint der noch immer hungrige Igor: «Das war ganz schön wenig!»
Zur Überraschung des Nau.ch-Lesers gibt ihm die Mitarbeiterin sogar recht und nickt: «Das ist mir auch schon aufgefallen, sehe ich genau so. Melden Sie das unbedingt der SBB!» Schliesslich ändere sich sonst nie etwas.
Igor erklärt: «Es scheint kein generelles Problem zu sein. Meine Freundin war ganz zufrieden mit ihrem Gericht». Aber dass er selbst ganze 2,60 Franken pro Stück Teigware hinblättern musste, stösst Igor sauer auf. «Ich finde das viel zu teuer.»
SBB erklärt sich nicht
Nau.ch fragt bei der SBB nach. Wie ist der hohe Preis zu rechtfertigen? Und werden die Gerichte frisch zubereitet, oder schlicht aufgewärmt? In der Antwort geht die Bahngesellschaft mit fast keinem Wort auf die Fragen ein.
Es ist lediglich davon die Rede, dass man Wert auf «saisonale und regionale Gerichte» lege. Weiter spiele die aufwendige Warenlogistik für «die schnellsten Restaurants der Schweiz» eine Rolle beim Preis.
Rückmeldungen zu den Preisen erhalte man nur wenige. Welcher Art, darauf geht die SBB nicht ein. Dafür verweist sie aber auf einen positiven Test des «Gault Millau». So viel sei verraten: Der Tester isst hier keine Cappellacci.
*Name geändert