Über eine Million Schweizer haben eine Rechenschwäche
Laut einer Studie haben über eine Million Erwachsene in der Schweiz Schwierigkeiten mit einfachen Rechenaufgaben.

Das Wichtigste in Kürze
- Über eine Million Erwachsene in der Schweiz haben Rechenschwäche.
- Fehlende Rechenfähigkeiten beeinträchtigen Alltag und Beruf.
- Die hohe Zahl von Betroffenen erfordert eine gezielte Förderung.
Mehr als eine Million erwachsene Menschen in der Schweiz haben laut einer Studie bereits mit einfachen Rechenaufgaben grosse Mühe. Diese Ergebnisse sind «alarmierend», wie der Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben mitteilte.
Die heutige Entwicklung zeige, dass immer mehr Menschen davon betroffen seien, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Der Dachverband verwies dabei auf die unlängst veröffentlichte Studie des internationalen Programms zur Evaluation der Kompetenzen von Erwachsenen (PIAAC). Laut dieser sind in der Schweiz insgesamt 1,06 Millionen Menschen betroffen.
Fehlende Rechenfähigkeiten beeinträchtigen Alltag
Laut dem Schweizer Dachverband Lesen und Schreiben (DVLS) sind die Konsequenzen weitreichend. Rechnen ist eine Grundkompetenz, die Menschen benötigen, um ihren Alltag selbstständig zu bewältigen.
«Menschen, die Mühe mit Rechnen haben, geben in der Regel mehr Geld aus. Weil sie beispielsweise im Supermarkt Produkte nicht miteinander vergleichen können.» So wird Georg Held, Kursleiter für Alltagsmathematik, in der Mitteilung zitiert.
Die Betroffenen seien beruflich benachteiligt, da viele Tätigkeiten grundlegende mathematische Fähigkeiten erfordern würden.
Entsprechend hätten diese Menschen oft schlechtere Berufsaussichten und verdienten weniger. Was wiederum ihre soziale und wirtschaftliche Sicherheit gefährde.
Hohe Zahl der Betroffenen fordert gezielte Förderung
Diese fehlenden Grundkompetenzen hätten sodann auch gesamtgesellschaftliche Folgen. Menschen mit Schwierigkeiten im Rechnen seien häufiger von Armut betroffen und überschuldeten sich leichter.
Das führe zu finanziellen Belastungen der Sozialhilfe, der Arbeitslosenversicherung und anderen Unterstützungsleistungen.
Die hohe Zahl von Betroffenen zeige, dass ein erheblicher Bedarf an Förderung und Unterstützung bestehe, hiess es weiter.